Apple Watch: Verkaufserfolg der Smartwatch gefährdet Umsatz von Schmuckgeschäften
Apple hat mit der Apple Watch im Weihnachtsquartal 2017 laut Marktanalysen erstmals mehr Geld verdient als die Schweizer Uhrenindustrie insgesamt. Tim Cook pries die hauseigene Smartwatch zudem bereits als meistverkaufte Uhr der Welt – noch vor Rolex.
Von der positiven Entwicklung soll bald noch ein weiterer Markt betroffen sein. Die unerwartet hohen Verkaufszahlen der kürzlich veröffentlichten Apple Watch Series 4 könnten in den kommenden Monaten den Umsatz der kompletten Schmuckindustrie beeinflussen, so Citizens-Bank-Marktexperte Jaime Ward.
Apple Watch ein „cooleres Geschenk“ als klassische UhrDas Schmuckgeschäft könnte Ward zufolge unter dem guten Absatz der Apple Watch leiden. Wegen der wachsenden Beliebtheit und steigenden Preise für die Premium-Varianten von Tech-Produkten wie der Smartwatch bestehe die Gefahr für Schmuckgeschäfte, Umsatzeinbußen zu erleben. Wenn Leute bereits einiges an Geld für die Apple Watch ausgeben, bleibe nicht mehr so viel für andere Accessoires übrig. Wirtschaftsexperte Daniel Bachman sieht die Marktentwicklung
ähnlich: „Das coole Geschenk unter dem Weihnachtsbaum wird dieses Jahr eine Apple Watch sein, aber nicht unbedingt eine Uhr vom Schmuckladen in der Stadt.“
Cascend Securities geht von bis zu 10 Millionen verkauften Apple-Smartwatches im vierten Quartal 2018 aus. Der Gesamtumsatz mit der Apple Watch könne in diesem Jahr bei fast neun Milliarden US-Dollar liegen. Auch das „Apple-Orakel“ Ming-Chi Kuo äußerte kürzlich eine ähnliche Einschätzung und erhöhte die Prognose der von Zulieferern für Apple produzierten Uhren.
Offizielle Zahlen zu den Verkäufen der Apple Watch gibt es keine. Im Gegensatz zum iPhone oder iPad weist Apple die Verkaufswerte der Uhr nicht gesondert aus. Das Unternehmen nennt die Apple Watch stattdessen während der Bekanntgabe von Quartalsergebnissen immer als Teil der Kategorie „Other Products“, zu denen auch Gadgets wie Apple TV, HomePod und AirPods zählen.