Apple Watch kann Parkinson-Symptome überwachen
Apple hat dem Open-Source-Framework ResearchKit eine neue API hinzugefügt, mit der die Apple Watch Parkinson-Symptome überwachen kann. Die Movement Disorder API nimmt dabei zwei wichtige Bewegungen auf: zum einen den Tremor, also Schütteln und Zittern, zum anderen Dyskinesie. So nennen Mediziner einen Nebeneffekt der Parkinson-Behandlung auf den Patienten mit Schaukel- und Zappelbewegungen reagieren. Apple präsentierte die API nun auf der WWDC.
Genauere Beobachtung des KrankheitsverlaufsMomentan müssen Ärzte physikalische Diagnosetests noch stationär durchführen, um die Schwere der angesprochenen Symptome zu bewerten. Zur konventionellen Untersuchung gehört auch das Führen von Tagebüchern, damit die Ärzte außerhalb der Klinik die Bewegungstörungen beobachten und in einen zeitlichen Zusammenhang bringen können. Das Ziel der "Movement Disorder API" liegt darin, diese Prozesse automatisch und kontinuierlich über die Apple Watch auszuführen. Die Apps können die Daten in Form von Diagrammen darstellen. Somit lassen sich nicht nur tägliche Schübe, sondern auch stündliche kleine Schwankungen erkennen.
Bereits erprobt mit mPower-AppApple verwendete für die Entwicklung der neuen API-Daten aus klinischen Studien. Es gibt bereits eine App namens
mPower, die über ResearchKit Daten von Parkinson-Patienten sammelt. Die Universität Rochester hat sie gemeinsam mit Sage Bionetworks entwickelt und setzt sie zur Zeit in einer Studie mit über 10.000 Parkinson-Patienten ein, die Apple als "größte Parkinson-Studie der Geschichte" bezeichnet. Die App steuert über ResearchKit die Sensoren des iPhones an und verwendet die Apple Watch, um Geschicklichkeit, Balance, Gang und Gedächtnis zu protokollieren. Die neue Movement Disorder API soll den Forschern jedoch einen neuen Weg und weitere Daten bieten, um die Symptome mit der Apple Watch passiv zu verfolgen. Entwickler brauchen die Code-Signing-Berechtigung, um auf die neue API zugreifen zu können. In der zweiten Betaversion von watchOS 5 soll die API enthalten sein. In der Zwischenzeit können Interessierte auf der GitHub-Seite einen Democode und eine Beispiel-App herunterladen.
Apple stellte ResearchKit im März 2015 vor und unterstützt seitdem Forscher dabei, Studien über Schlafgesundheit, Gehirnerschütterungen, Autismus, Epilepsie-Melanom und die Parkinson-Krankheit anzufertigen.