Apple Watch mit Micro-LED - es dauert wohl noch Jahre
Im Juni dieses Jahres wurde bekannt, dass Apple 330 Millionen US-Dollar in eine Fabrik investiert, welche in Zukunft Mini-LEDs und Micro-LEDs produzieren soll. Mit im Boot ist dabei neben AU Optronics auch das Unternehmen Epistar, welches auf die Herstellung von LEDs spezialisiert ist. Dessen Chef rechnet damit, dass die kommende Display-Technologie in drei bis vier Jahren für Smartwatches wie die Apple Watch marktreif sein wird.
Micro-Leds zuerst in SmartwatchesMicro-LEDs kämen aller Voraussicht nach zuerst in Smartwatches in großen Stückzahlen zum Einsatz, sagte Lee einem
Bericht von DigiTimes zufolge. Etliche Hersteller derartiger Geräte zeigten bereits Interesse an dieser Technologie. In drei bis vier Jahren könnten daher zahlreiche smarte Zeitmesser mit solchen Displays auf den Markt kommen. Die Uhren-Panels weisen laut dem Epistar-Chef typischerweise Auflösungen im Bereich von etwa 300 mal 300 Bildpunkten auf und lassen sich daher mit rund 300.000 Mikro-LEDs realisieren. Hierfür ist nur ein Produktionsschritt erforderlich, was die Herstellung erleichtert. Größere Displays mit dieser Technik, etwa für Monitore und Fernsehgeräte, dürften Lee zufolge hingegen erst in vier bis fünf Jahren marktreif sein.
Apple sichert sich den ZugriffSollte Lees Prognose eintreffen, dürfte Apple einer der ersten Smartwatch-Hersteller sein, in dessen Geräten Micro-LEDs zum Einsatz kommen. Durch die Beteiligung an der Fabrik im Taiwan hat sich der iPhone-Konzern mit großer Wahrscheinlichkeit den Zugriff auf eine beträchtliche Menge der dort hergestellten Dispays gesichert. Lee zufolge ist die Entwicklung der Technologie bereits weit fortgeschritten, die größten Schwierigkeiten seien überwunden. Derzeit arbeiten Epistar und AU Optronics an der Verbesserung der Ausbeute, eine stabile und kostengünstige Produktion soll in zwei bis drei Jahren möglich sein.
Mikro-LEDs erzeugen das Bild direktIm Unterschied zu Mini-LEDs, bei welchen die Leuchtdioden für das Backlight eines herkömmlichen LC-Displays zuständig sind, erzeugen die ebenfalls anorganischen Mikro-LEDs das Bild direkt. In dieser Hinsicht gleichen sie OLED-Displays und werden allgemein als deren Nachfolger angesehen. Mikro-LEDs sind unter anderem wesentlich kontrastreicher als herkömmliche LCDs und weisen einen deutlich besseren Schwarzwert auf. Von OLED-Panels unterscheiden sie sich vor allem durch die höhere Lebenserwartung, zudem sind sie heller und leiden nicht unter Einbrenneffekten.