Apple Watch: watchOS-Update gegen Verkaufsverbot in Arbeit +++ Auswirkungen auf Verkaufszahlen
Wenn das Verkaufsverbot der Apple Watch nicht in letzter Minute noch aufgehoben wird, lassen sich nach dieser Woche vorerst keine Apple-Uhren mehr in den USA erwerben. Wie Apple gestern verkündete, muss man den Online-Verkauf ab Donnerstag
beenden, in den Apple Stores bleiben drei weitere Tage. Der Grund für diese Entscheidung ist ein Urteil der Internationalen Handelskommission, welche es als erwiesen ansieht, dass Apple patentrechtlich geschützte Technologien einsetzt und dafür keine Lizenzen erworben hat. Konkret geht es um den Sensor bzw. die Verarbeitung der Messwerte zur Ermittlung des Blutsauerstoffgehalts. Geklagt hatte ein Hersteller namens Masimo, nach Jahren der Vorwürfe setzt sich besagter Anbieter im Herbst dann durch.
watchOS-Update für Ultra 2 und Series 9 in ArbeitApple deutete in der Stellungnahme bereits an, alles zu tun, um die Apple Watch Ultra 2 sowie Series 9 bald wieder anbieten zu dürfen. Laut
Bloomberg könnte dies durch softwareseitige Anpassungen möglich sein. Derzeit arbeite man mit Hochdruck daran, die entsprechenden Algorithmen anzupassen und sich somit nicht mehr im Rahmen der streitgegenständlichen Patente zu bewegen. Es gilt jedoch als wenig wahrscheinlich, das Update vor Inkrafttreten des Verkaufsstopps veröffentlichen zu können, immerhin müssen Funktionalität und Zuverlässigkeit erst ausführlich getestet werden. Wohl keine kurzfristige Lösung scheint für Apple zu sein, es noch zu einem Patentabkommen mit Masimo zu bringen.
Finanzieller Schaden zunächst moderatVon J.P. Morgan gibt es indes eine kurze Analyse, inwiefern Apples Verkaufszahlen durch den Verkaufsstopp nennenswert leiden. Theoretisch würde der Schaden bei rund 5 Milliarden Dollar liegen, sollte es gar keine Möglichkeit geben, den Verkauf wieder aufzunehmen. Allerdings liegt die verkaufsstärkste Phase vor dem genannten Stichtag – und viele Kunden dürften sich anschließend statt für eine Apple Watch Ultra 2 schlicht für die erste Generation entscheiden, die bei vielen Händlern noch verfügbar ist. Etwas schwerer könnte es sich bei der Series 9 gestalten, denn die Series 8 hat kaum noch jemand im Sortiment. 70 Prozent der Uhren entfallen laut J.P. Morgan auf Käufer außerhalb der USA, 20 Prozent wählen zudem nicht die aktuellen Modelle. Aus diesem Grund ist der Schaden zunächst übersichtlich, immerhin sind derzeit lediglich die USA betroffen.