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Apple-Willkür im App Store: Aktueller Fall zeigt haarsträubenden Umgang mit Entwicklerstudio

Aus den unzähligen Verfahren rund um die Nutzungsbedingungen des App Stores ging unter anderem hervor, dass Apple die Bestimmungen wohl bewusst sehr vage und unklar formulierte – um freie Hand zu haben, weniger genehme Inhalte oder gar konkurrierende Lösungen auszusperren. Gleichzeitig ist es sehr schwer, sich gegen Entscheidungen zu wehren, selbst wenn Apple in Widerspruch zu den eigenen Regeln handelt. Viele Entwickler können ein Lied davon singen, wie wenig erfreulich in solchen Fällen die Kommunikation bzw. Nicht-Kommunikation mit Apple ist. Momentan sorgt ein Fall für Aufsehen, bei dem ein kleineres Entwicklerstudio aus dem Nichts den Entwickler-Account verlor.


Sperrung ohne Begründung – daher kein Widerspruch möglich
Ohne jegliche genauere Begründung hatte Apple darüber informiert, der Zugang zum Entwicklerprogramm sei hiermit beendet. Da der Anbieter namens Digital Will sämtliche Inhalte über den App Store vertrieb, bedeutete dies von einem Tag auf den anderen, keine Umsätze mehr zu erzielen. Da Apple aber bis auf "betrügerische Aktivität" keine Erklärung lieferte, war es nicht möglich, Einspruch einzulegen. Theoretisch hätte es eine Frist von 14 Tagen gegeben, sich detailliert zu den Vorwürfen zu äußern und diese Punkt für Punkt zu widerlegen – da es jedoch keine solchen gab, war der Einspruch erfolglos. Apple lehnte den Antrag ab, denn dieser habe nicht die geforderten Klarstellungen enthalten.

Sache wird vor Gericht verhandelt
Digital Will blieb nichts anderes übrig, als rechtlich gegen Apple vorzugehen. Fünf Monate nach Sperrung und zwei Monate nachdem der Anwalt ein Schreiben an das Unternehmen geschickt hatte, war der Account plötzlich wieder aktiv, erneut ohne jegliche Stellungnahme oder Entschuldigung. Offensichtlich war die Sperrung, so wie vom Studio stets versichert, tatsächlich nicht haltbar und fußte auf keinen Fakten. In dieser Zeit waren jedoch Kosten bzw. Umsatzausfälle in Höhe von mehr als 750.000 Dollar entstanden. Bekanntlich lässt sich iPhone- und iPad-Software ausschließlich über den App Store vertreiben, Alternativen gibt es (noch) nicht. Da sich Apple nicht auf Schadenersatz einlassen wollte, landet die Sache nun vor Gericht, wobei es insgesamt fünf Anklagepunkte zu bearbeiten gilt.

Kommentare

milk
milk24.08.23 13:01
Finde ich vollkommen richtig. Das sind halt die Risiken, die Apple in seiner Monopolstellung eingeht, wenn den Entwicklungsstudios keine anderen Wege eingeräumt werden, ihren Umsatz zu machen.
+14
Electric Dave24.08.23 14:36
Das Apple-Ökosystem hat totalitäre Merkmale. Sei es der Appstore oder die massive Verdongelung der Hardware - alles zur Sicherheit der Bevölkerung, äh Benutzer.
+4
Mister7924.08.23 18:39
Mit ein wenig Glück gibt es bei uns ja bald eine Alternative….
+3
DaveB.24.08.23 19:36
Mister79
Mit ein wenig Glück gibt es bei uns ja bald eine Alternative….

.....die da wäre?
+2
Mister7924.08.23 20:07
DaveB.
Mister79
Mit ein wenig Glück gibt es bei uns ja bald eine Alternative….
.....die da wäre?


Das verlangt ein neues EU-Gesetz. Der iPhone-Hersteller wolle ab nächstem Jahr seine Torhüterfunktion beim iPhone aufgeben und auch andere App-Stores zulassen, meldet Bloomberg. Die Änderungen beschränken sich jedoch auf Kunden in der EU – vorerst. Sideloading steht auch zur Disposition
+4
Mickx24.08.23 22:23
Man sollte erst mal die Gerichtsverhandlung abwarten und dann urteilen!
Apple wird schon einen Grund gehabt haben.
Und wenn der nicht in Ordung war, werden Sie zahlen.

An MacTechNews.
Objektive Berichterstattung liest sich anders.
-27
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck25.08.23 00:13
Mickx
An MacTechNews.
Objektive Berichterstattung liest sich anders.

Ich habe den Artikel zwar nicht geschrieben, finde ihn aber sehr treffend. Fakt ist, dass Apple ein Entwicklerkonto ohne Begründung sperrte und abermals ohne Begründung, aber nach Anwaltsschreiben, wieder entsperrte. Wäre eine gute Begründung vorhanden, hätte Apple definitiv nicht den Account wieder freigegeben. So geht man nicht mit Partnern um, daher finde ich den Artikel gut verfasst.
+14
dam_j
dam_j25.08.23 08:54
Mickx
Man sollte erst mal die Gerichtsverhandlung abwarten und dann urteilen!
Apple wird schon einen Grund gehabt haben.
Und wenn der nicht in Ordung war, werden Sie zahlen.

An MacTechNews.
Objektive Berichterstattung liest sich anders.

Einen Grund zu haben aber diesen nicht kund zu tun halte ich für Grundlos!
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+10
Mickx25.08.23 13:14
Einen Grund zu haben aber diesen nicht kund zu tun halte ich für Grundlos!


Wie schon gesagt. Ich sehe und lese in dem Artikel keine Fakten.
Alles nur nachgeplappert.

Aber bereits geurteilt! <== Darum geht es und nicht um den Inhalt!!!
Abwarten was das Gericht herausbekommt.

PS. Und wenn Apple einen Fehler gemacht hat werden Sie dafür eine Strafe und Entschädigung zahlen.
Wenn es keine Regeln im App Store gäbe würden die Entwickler uns Endkunden ja alles unterjubeln.
Ja, auch Apple darf Fehler machen und Sie dann korrigieren. Oder machen die Entwickler keine?
-11
Achtlos weggeworfener Vogel25.08.23 14:37
Fehler passieren.
Was hier aber wieder so extrem ärgerlich ist, ist die arrogante Ignoranz dieses Ladens. Und dafür sollte Apple vor Gericht richtig eins vor den Latz bekommen. Nicht nur den Umsatzausfall, sondern auch noch eine Strafe obendrauf, die sich gewaschen hat. Als Warnung und Schuss vor den Bug, wenn sich die arroganten Ignoranten in Cupertino mal wieder zu fein sein sollten, eine ordentliche Erklärung zu liefern, und Einsprüche wie Scheiße behandeln.
+5
blackboxberlin26.08.23 18:26
Danke, ein interessantes Thema. Nur wünsche ich mir etwas mehr Hintergrundinformationen und eine bessere Recherche, um den Vorgang besser verstehen und einordnen zu können!

Bei der Firma Digital Will handelt es sich vorrangig um eine Marketing Agentur für Werbedienstleistungen.
("Digital Will is a Software Solution Developer, a Digital Marketing Agency, a Game Publisher and Product Innovation Lab.").

Sie helfen dabei Kunden, sich im "dynamischen und wettbewerbsorientierten Ökosystem des Online-Glücksspiels zurechtzufinden".
("We help you navigate and sync with the vibrant and competitive ecosystem of Online Gaming through: Consulting for Game Monetization + Marketing solutions to get funds flowing")

Diese Marketing Agentur bietet übrigens dieselben Spiele auch für Steam und Google Play und nicht nur für iOS an.

Die Bewertungen für viele der Spiele sind dabei durchwachsen.
("The game has some of the core elements to have a fun matching game, but there is literally an ad built in to every single action of the game. I spend more time watching ads than I do playing the game.")

Und: Dort arbeiten übrigens mindestens 15 Mitarbeiter, nicht nur zwei.

Ein paar Klicks weiter auf das LinkedIn-Profil und man erfährt mehr:
Link:

Das soll nicht Apples Verhalten entschuldigen, nur zeigt es, das da anscheinend noch mehr dahintersteckt. Und je mehr Informationen wir Leser haben, umso einfacher und besser können wir solche Geschichten bewerten und kommentieren.
-9

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