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Apple-Zulieferer TSMC baut Fabrik in Deutschland – Kuo widerspricht Berichten zum Chip-Deal mit Cupertino

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) zählt zu den größten Halbleiterherstellern der Welt. Der wichtigste Kunde des Unternehmens ist zweifellos Apple: Der US-Konzern bestellt Chips in rauen Mengen und verbaut diese in iPhones, iPads sowie Macs. In Europa ist TSMC bislang nicht vertreten, das soll sich aber ändern: Das erste europäische Halbleiterwerk des Herstellers soll in Deutschland entstehen und zirka zehn Milliarden Euro kosten. Der Bund bezuschusst den Bau der Fabrik mit hohen Subventionen.


Subventionen über fünf Milliarden Euro für TSMC
Ende 2024 soll es so weit sein: TSMC möchte dann mit dem Bau einer Fabrik in Europa beginnen, als Standort wurde Dresden auserkoren. Für das taiwanische Unternehmen handelt es sich um das dritte Werk außerhalb von Taiwan und China. TSMC möchte übrigens maximal 3,5 Milliarden Euro investieren. Bosch, NXP sowie Infineon beteiligen sich Medienberichten zufolge mit jeweils 500 Millionen Euro und betreiben die Fabrik gemeinsam mit TSMC. Für die restlichen fünf Milliarden Euro kommt nach Plänen der Bundesregierung der Steuerzahler auf. Für Apple dürfte der neue Standort des Zulieferers übrigens zunächst keine große Rolle spielen: Die in Dresden gefertigten Chips sollen vor allem in E-Autos ihren Dienst verrichten, wenngleich auch Fahrzeuge mit Verbrennermotoren und verschiedene elektronische Geräte zum Zug kommen.

Kuo: TSMC-Apple-Deal nicht neu
Zuletzt tauchten Berichte über einen speziellen Deal des taiwanischen Unternehmens mit Apple auf: TSMC stelle Cupertino lediglich jene im 3-Nanometer-Verfahren hergestellte Chips in Rechnung, welche tatsächlich funktionieren – üblicherweise müssen Kunden auch für den Ausschuss aufkommen (siehe hier). Dem Marktexperten Ming-Chi Kuo zufolge stimmen diese Informationen hingegen nicht: Apple habe stets für Chips, nicht für die mit Wafern hergestellte Produktion bezahlt. TSMC wiederum habe die Kosten für defekte Chips in den Verkaufspreis der funktionierenden Chips einkalkuliert.

Kommentare

dan@mac
dan@mac10.08.23 13:00
Wow 5000000000 Euro. Hoffentlich rechnet sich das.
+1
JoMac
JoMac10.08.23 13:07
MTN
Für die restlichen fünf Milliarden Euro kommt nach Plänen der Bundesregierung der Steuerzahler auf.
Was hier alles möglich ist
-5
strateg
strateg10.08.23 13:10
endlich eine wirtschaftsförderung hin zur unabhängigkeit europas 💪🏼
cuntentientscha, attentivitad, curaschi —
+9
Apfel
Apfel10.08.23 13:10
Hat ja bisher gut geklappt:
Nokia
Infinion

Das Geld sparen wir uns halt bei der Bildung.

Wird immer absurder.
-3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.23 13:23
JoMac
MTN
Für die restlichen fünf Milliarden Euro kommt nach Plänen der Bundesregierung der Steuerzahler auf.
Was hier alles möglich ist

Warum denn auch nicht? Gezielte wirtschaftliche Förderung ist, wenn bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden, sinnvoll.
+7
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.23 13:25
Apfel
Infineon hat mittlerweile fast 60.000 Mitarbeiter und schreibt einen Umsatz von 14 Milliarden. Was stimmt damit nicht?
+10
Apfel
Apfel10.08.23 13:40
Mendel Kucharzeck

Oh, ich suche nochmal. Es geht nicht um die aktuellen Fördermittel. Im Hinterkopf hängt bei mir der erste Fehlstart von Infinion. Aber eventuell verwechsle ich die gerade.

Aber der Grund warum es mich ärgert bleibt:



Ich bekomme fehlende Investitionen in Bildung stetig zu spüren. Daher verstehe ich das nicht mehr.

Gerne subventionieren, aber dann die Steuern auf Kapital und Reiche anpassen. Dann hat man auch das Geld dazu.
+3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.23 14:05
Apfel
Gerne subventionieren, aber dann die Steuern auf Kapital und Reiche anpassen. Dann hat man auch das Geld dazu.

Du stellst das extrem pauschalisiert da. Viele Starthilfen oder Zuschüsse für Firmen sind keine Subventionen, sondern Investitionen. Richtig gemacht, lohnt sich das für alle beteiligten. Es gibt natürlich etliche Negativbeispiele – aber auch eine Menge positive. Meine persönliche Meinung ist, dass Deutschland und die EU was die IT betrifft ins Hintertreffen geraten ist – und für die Zukunft ist es sehr wichtig, dass das nicht so bleibt. Daher ist der Gedanke, Köder für Unternehmen auszulegen, nicht grundsätzlich falsch.

Deine Forderung nach "Steuern auf Kapital und Reiche" ist sehr populistisch. Solche "Parolen" vereinfachen ein komplexes Problem mit vielen Aspekten derart, dass eine vernünftige Diskussion kaum möglich ist.
+6
Apfel
Apfel10.08.23 14:24
Mendel Kucharzeck

Es ist derzeit eine Gewohnheit geworden, Dinge als populistisch abzutun.

Es fehlen in der Bildung derzeit 49 Milliarden. Auch bei der Erziehung, und in vielen Bereichen wo es um Familien, Kinder oder Gesundheit geht, zieht die Regierung die Reißleine und stoppt klar angekündigte Projekte. Das Geld ist nicht da.

Stattdessen werden Subventionen getätigt, aus Geldern die nicht vorhanden sind.

Die Steuer auf Kapital wird von vielen Wirtschaftsweisen und Ökonomen gefordert, das ist kein Populismus. Staaten wie Schweden und Dänemark machen vor, wie Steuern ins Gemeinwesen zurückfließen. Wieso geht die Schere Arm - Reich wohl immer weiter auseinander? Nicht weil Subventionen später beim Arbeiter landen. Da stimmt was nicht.

Ich habe es oben nur kürzer gefasst, Michael Frasier (ich hoffe richtig geschrieben) hat es etwas sachlicher ausgedrückt wo der Schuh drückt.
+5
colouredwolf10.08.23 14:25
Mendel Kucharzeck
JoMac
MTN
Für die restlichen fünf Milliarden Euro kommt nach Plänen der Bundesregierung der Steuerzahler auf.
Was hier alles möglich ist

Warum denn auch nicht? Gezielte wirtschaftliche Förderung ist, wenn bestimmte Rahmenbedingungen eingehalten werden, sinnvoll.

ist sehr sinnvoll. Und TSMC ist der größte Chiphersteller der Welt, und bei Höchstleistungschips beträgt ihr Weltmarktanteil gut 100,000%.

Hier gibt es unter Staaten einen Riesenwettbewerb, um eine Ansiedelung von TSMC zu erreichen.

Und wird Deutschland sehr viel Geld bringen.

Und unserer Industrie Zugriff auf ganz knappe Ressourcen bringen, weil wir so auch 3nm-Chips beziehen werden dürfen (ist Infineon schon bei 50nm angekommen?)
+6
marm10.08.23 14:32
Eigentlich sind Subventionen ökonomisch überhaupt nicht sinnvoll. Ich bin mir sicher, dass wir bald wieder eine Überproduktion an Chips haben werden.

Nur leider kann sich Europa dem Subventionswettbewerb hier nicht ganz entziehen. Taiwan und Südkorea fördern ihre Fabriken mit 100 Mrd, auch die USA nehmen viel Geld in die Hand. Das Ziel Europas ist wieder einen Marktanteil von 20 % zu erhalten statt heute eher 10 %.
Apfel
Michael Frasier (ich hoffe richtig geschrieben) hat es etwas sachlicher ausgedrückt wo der Schuh drückt.
Wieso geht die Schere Arm - Reich wohl immer weiter auseinander?
Nancy Fraser und Michael Sandel?
Die Schere (Gini-Koeffizient) geht übrigens nicht weiter auseinander - auch wenn es Vielen (mir auch) so vorkommt, als wäre das so.
+1
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck10.08.23 14:35
Apfel
Es tut mir sehr leid, aber ich muss dir wirklich widersprechen. Du vermischt extrem viele Sachen. Nur weil in der Bildung Geld fehlt, bedeutet nicht, dass man keinen anderen Misstand (nämlich fehlende IT in Deutschland) angehen darf.

…und zusätzliche Besteuerung für "Reiche und Kapital" sehen definitiv nicht alle Ökonomen so, es ist ein kontroverses, facettenreiches Thema.
-2
skipper10.08.23 14:35
Also so viel ich gelesen habe werden in D bei TSMC in 4 Jahren weder 3 noch 5 noch 7 Nanometer Chips gefertigt, sondern 22 und 28 Nanometer.

Das ist Technik von vor zehn Jahren.
+6
Apfel
Apfel10.08.23 14:49
Mendel Kucharzeck

Ich schrieb viele, nicht alle. Kontroverse Diskussionen mit Lösungen für das eingenommene Geld.

Und in einem Haushalt werden Gelder aus einem Topf verteilt. Diese Gelder werden nun an einigen Stellen klar gestrichen und in andere Bereiche investiert. Da vermische ich nichts, die Regierung zaubert nicht einfach Geld. Und die Bildung und die Wirtschaft hängen deutlich zusammen. Denn der Fachkräftemangel hängt neben der Geburtenrate auch an der Bildung.

Und ja, wir sehen Subventionen klar unterschiedlich an. Meiner Meinung nach, müssen Bildung, Arbeit und Familien gestärkt werden. Auch der Wandel zum Klimaschutz muss unterstützt werden.
Soziale Gerechtigkeit findet auch kaum Anerkennung.

Du darfst das gerne trennen, ich frage mich nur, welche Töpfe mit Geld du zur Verfügung hast.

Ach ja, Marcel Fratzer meinte ich.
+3
Deichkind10.08.23 14:51
skipper
TSMC wird genau jene Technik einsetzen, die die Kunden NXP, Infineon, Bosch und andere für ihre Produkte benötigen.
+5
Apfel
Apfel10.08.23 14:57
Apfel

verflixt, Fratscher. Das ist der, der sagte dass die Schere nach der Pandemie noch stärker auseinander geht.
-1
tranquillity
tranquillity10.08.23 15:02
marm
Die Schere (Gini-Koeffizient) geht übrigens nicht weiter auseinander - auch wenn es Vielen (mir auch) so vorkommt, als wäre das so.

Das ist aber einen steile These von dir.
Hier der Gini-Koeff. der Haushaltseinkommen im Verlauf der letzten Jahrzehnte.

(Quelle: )
Und nach Corona ist es noch schlimmer geworden!


Bei den Treibhausgasen ist es genauso. Auch die Emissionsungleichheit ist in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten gestiegen. Inzwischen emittieren die reichsten 10 Prozent in Deutschland mehr als die ärmere Hälfte der Bevölkerung – Anfang der 1990er Jahre war das noch nicht der Fall.

Zwei wichtige Stellen wo die Politik eingreifen muss, um Ungleichheiten zu beseitigen (hallo, SPD?!) Ansonsten ist der Frieden im Land gefährdet.
+4
sudoRinger
sudoRinger10.08.23 15:04
Apfel
Apfelverflixt, Fratscher. Das ist der, der sagte dass die Schere nach der Pandemie noch stärker auseinander geht.
Fratscher, die personifizierte Sondermeinung.
Die steile These vom DIW
-1
odi141010.08.23 15:07
skipper
Also so viel ich gelesen habe werden in D bei TSMC in 4 Jahren weder 3 noch 5 noch 7 Nanometer Chips gefertigt, sondern 22 und 28 Nanometer.

Das ist Technik von vor zehn Jahren.

Korrekt. Und ein großer Teil dieser Strukturbreiten geht in die Automobilindustrie, bzw. deren Zulieferer. (Hoffentlich ist diese in ein paar Jahren in Deutschland dann auch noch da. 🤔)
TSMC wird einen Teufel tun und die gerade aktuelle Höchsttechnologie außerhalb von Taiwan fertigen. Eine bessere Versicherung / Schutzschild gegen eine Invasion Chinas gibt es nicht.
+5
andreasm10.08.23 15:13
odi1410
TSMC wird einen Teufel tun und die gerade aktuelle Höchsttechnologie außerhalb von Taiwan fertigen. Eine bessere Versicherung / Schutzschild gegen eine Invasion Chinas gibt es nicht.
Abgesehen davon benötigt die von dir genannte Automobilindustrie derzeit auch keine so kleinen Chips. Da sind 28/22 schon ein erheblicher Fortschritt
+4
Apfel
Apfel10.08.23 15:15
sudoRinger

Ich habe durchaus einige weitere Hinweise dazu gefunden, aber keine die sagt, dass wir auf dem Weg der Besserung sind.

Ich lasse meine Meinung jetzt hier liegen, das ist mir auf dem Handy echt zu schwierig.
-3
tranquillity
tranquillity10.08.23 15:26
sudoRinger
Apfel
Apfelverflixt, Fratscher. Das ist der, der sagte dass die Schere nach der Pandemie noch stärker auseinander geht.
Fratscher, die personifizierte Sondermeinung.
Die steile These vom DIW

Das was du hier anbringst, ist von 2021. Aktuell ist das hier
0
sudoRinger
sudoRinger10.08.23 15:32
tranquillity
Das was du hier anbringst, ist von 2021. Aktuell ist das hier
Und dort steht: "Insgesamt hat die Einkommensungleichheit gemessen an den monatlichen realen Bruttoeinkommen abhängig Beschäftigter in den Jahren 2010 bis 2020 also deutlich abgenommen."
Siehe Abbildung 4
Die Migration ist hier eingerechnet. Die kommen schließlich nicht mit unserem Durchschnittseinkommen hier an.
0
ibasst
ibasst10.08.23 16:10
Zum Glück kommt das Herzstück der Fertigung - die EUV Litographie von ASML.
Und da sind mit Zeiss und Trumpf als Zulieferer genug deutsche Firmen beteiligt.
0
X-Jo10.08.23 19:04
skipper
[…]

Das ist Technik von vor zehn Jahren.
Für Mikroprozessoren vielleicht. Aber für Chips, die wenige Euro kosten sollen, ist die »alte“ Technik mehr als ausreichend und auch nur so kostendeckend produzierbar.
+3
marcel15110.08.23 20:32
skipper
Das ist Technik von vor zehn Jahren.
Es geht nicht immer nur um die beste und neueste Technologie. In der Automobilindustrie herrschen komplett andere Ansprüche an die Chips, die müssen absolut zuverlässig bei hohen Temperaturunterschieden und während ruppiger Fahrt funktionieren. Nicht ohne Grund sehen wir neue Technik im Auto immer deutlich später als z.B. in der Unterhaltungselektronik.
Schau dir die Mars-Rover an, die haben Prozessoren in 0,25 Mikrometer-Technik (250nm), die mit 200 MHz laufen, was Uralt ist, aber vor allem den widrigen Bedingungen auf dem Mars standhalten muss.
+3
simmi11911.08.23 06:14
Apfel
Hat ja bisher gut geklappt:
Nokia
Infinion

Das Geld sparen wir uns halt bei der Bildung.

Wird immer absurder.

Zum einen heißt es Infineon. Zum anderen, dieses Unternehmen ist erfolgreicher denn je und wird jetzt noch Fabriken auf anderen Teilen der Erde bauen.
+2
odi141011.08.23 09:17
andreasm
odi1410
TSMC wird einen Teufel tun und die gerade aktuelle Höchsttechnologie außerhalb von Taiwan fertigen. Eine bessere Versicherung / Schutzschild gegen eine Invasion Chinas gibt es nicht.
Abgesehen davon benötigt die von dir genannte Automobilindustrie derzeit auch keine so kleinen Chips. Da sind 28/22 schon ein erheblicher Fortschritt

Hab ich auch nicht behauptet.
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