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Apple als einziger gegen Spotify und Co.: Streit um Tantiemen-Erhöhung für Songwriter

Während Streaming-Dienste wie Spotify klassischen Musikmedien wie der CD immer mehr den Rang ablaufen, sehen sich Songwriter in vielen Fällen deutlich niedrigeren Tantiemen für ihre Werke als zu früheren Zeiten ausgesetzt. Das amerikanische Copyright Royalty Board (CRB) hat daher im letzten Jahr entschieden, eine Steigerung der Zahlungen an Songwriter um 44 Prozent durchzusetzen.

Die Streaming-Anbieter Spotify, Google, Pandora und Amazon verlangen eine Rücknahme der Erhöhung und wollen sich gegen den Entscheid des CRB gerichtlich zur Wehr setzen. Einer der Streaming-Größen in den USA beteiligt sich allerdings nicht an der Initiative gegen die gestiegenen Künstler-Tantiemen: Apple.


Streaming-Größen äußern große Bedenken
Spotify, Google, Pandora und Amazon äußerten in einer gemeinsamen Stellungnahme ihre Bedenken gegen die Maßnahmen des Copyright Royalty Board. Es gehe um „ernste verfahrensrechtliche“ Probleme, die mit der Initiative des CRB in Zusammenhang stehen. Wenn der Entschluss erhalten bliebe, ergäben sich daraus Schäden sowohl für Lizenzinhaber als auch Urheberrechts-Eigentümer. Die Internet-Riesen wenden sich daher an den U.S. Court of Appeals, um Einspruch einzulegen und die Zahlungserhöhungen auf dem juristischen Weg möglichst noch zu stoppen.

Apple ist Variety zufolge der einzige unter den großen Streaming-Dienstleistern, der nicht gegen den CRB-Entscheid vorgehen möchte und sich entsprechend auch nicht an der gerichtlichen Maßnahme der Wettbewerber beteiligt.

Lob für Apple vonseiten der Songwriter
David Israelite, Chef der National Music Publishers' Association (NMPA), verurteilt das Vorgehen von Spotify, Google, Pandora und Amazon scharf. Die Unternehmen erklären Songwritern damit den Krieg, so Israelite in einem ersten Statement. Spotify und Amazon gehe es lediglich darum, auf „beschämende Art ihre Ausgaben um fast ein Drittel zu senken.“ Darüber könnten auch keine Partys für Interpreten oder Billboard-Anzeigen mit Glückwünschen für Songwriter hinwegtäuschen: „Diese großen Tech-Tyrannen empfinden weder Respekt noch Wertschätzung für Songwriter, die ihr Geschäftsmodell (gemeint sind Unternehmen wie Spotify; Anm. d. Red.) erst möglich machen.“

Apple hingegen lobt der NMPA-Chef für den Verzicht des Unternehmens, sich am Einspruch der Konkurrenten zu beteiligen: „Wir danken Apple Music dafür, dass es die Entscheidung des CRB akzeptiert und weiterhin ein Freund der Songwriter ist.“

Kommentare

Kovu
Kovu08.03.19 17:53
Finde ich klasse von Apple. Hat Apple nicht ohnehin bisher pro Song mehr Geld an die Künstler ausgeschüttet? Ich meine, dass war früher auch schon in den Medien Thema so vor zwei Jahren.
+14
Papaducklake08.03.19 19:24
Kovu
Hat Apple nicht ohnehin bisher pro Song mehr Geld an die Künstler ausgeschüttet?

Ich hab zwar keine ernst zu nehmenden Plays (just for fun mal was hochgeladen - bewegt sich im Cent Bereich) aber mehr Einnahmen durch Apple Music mit weniger Plays
+6
Scrembol
Scrembol09.03.19 00:03
Ich probiere von Musik einen Teil meines Lebensunterhalts zu verdienen, aber was man über die Streaminganbieter reinholt, ist absolut lächerlich. Alle paar Monate mal eine Kugel Eis ist drin.
Die einzigen, die daran verdienen, sind die Giganten selbst.
Aber ja, Apple ist zumindest minimal besser als die anderen.
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+4
johnnytravels
johnnytravels09.03.19 16:11
Apple hat vermutlich noch genug auf der hohen Kante durch die 30% in app Kauf Abgabe, die ihnen die anderen Streaminganbieter monatlich überwiesen haben.
Denn wie meinte einer etwas weiter unten im Zusammenhang mit Microsoft: Braucht keiner glauben, dass die das aus Fairnessgründen tun.
Am Ende profitiert Apple dennoch, wenn der Einspruch durchgeht. Wenn sie dann immer noch die geforderten erhöhten Tantiemen zahlen, können wir uns nochmal treffen.
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
-1
MikeMuc09.03.19 16:56
Wie kann man eigentlich aus der im Text erwähnen Nichtbeteiligung ableiten, das Apple dagegen ist. Manchmal schaut man einfach nur zu wie sich andere streiten... Und sieht in diesem Fall dann wie "einer von den Guten" aus. Aber ob dem wirklich so ist kann ich dem Text nicht entnehmen.
Ich finde, Überschrift sollte sich schon einigermaßen am Inhalt orientieren. wir sind hier doch nicht bei der Bild und machen clickbait )
+4
ÄNDY
ÄNDY09.03.19 19:27
Alles, was für mein Album unter 3 EURO pro Abrechnungsperiode anfällt, wird von meinem Vertragspartner nicht ausgezahlt und verfällt ersatzlos.
Von daher kann ich es nur begrüßen, wenn für "Spotify, Google, Pandora und Amazon" ... rundum sämtliche ... "verfahrensrecht-
liche Probleme" durch das Copyright Royalty Board (CRB) ein für alle Mal aus dem Weg geräumt werden und damit auch ich, für mein Musik-Streaming Angebot, ein paar Cent sehe.
Obwohl ich ursprünglich nur mein Album bzw. die Songs in die Shops eingestellt habe, wurde es mit dem zunehmenden Markterfolg der Streaming-Dienste - ohne mich zu fragen - für Spotify, Deezer usw. freigegeben.
-2
kawi
kawi09.03.19 22:30
ÄNDY
Alles, was für mein Album unter 3 EURO pro Abrechnungsperiode anfällt, wird von meinem Vertragspartner nicht ausgezahlt und verfällt ersatzlos.

Obwohl ich ursprünglich nur mein Album bzw. die Songs in die Shops eingestellt habe, wurde es mit dem zunehmenden Markterfolg der Streaming-Dienste - ohne mich zu fragen - für Spotify, Deezer usw. freigegeben.

*Beides* hat in deinem Fall aber weder was mit Apple, Spotify oder Deezer zu tun, sondern dem von die gewählten "Vertragspartner" - also dem Aggregator den DU beauftragt hast deine Songs online zu vertreiben.
Geld wird einbehalten? Du hast keine Kontrolle?
Dann hast du den falschen Partner beauftragt. Ganz einfach.
+3
ÄNDY
ÄNDY09.03.19 23:54
@ Kawi,
Geld wird einbehalten? Du hast keine Kontrolle?
Dann hast du den falschen Partner beauftragt. Ganz einfach.
Das mag sein, das Online Paket war ein Pauschalpreis. Kontrolle ist schon da, nur bei Beträgen unter 3 Euro kommt der Passus: "Deshalb werden wir den Betrag wie vereinbart nicht ausbe-
zahlen."
Zur Beruhigung: Beträge über 3 Euro werden ausgezahlt.
Nur beim Streaming mit zum Teil < 0,333 Cent pro Stream müsste man > 1000 Streams haben, um auf die 3 Euro zu kommen.
Deshalb ja auch 'Kontrolle' hin, 'Kontrolle' her, die Initiative des CRB.
0
Cupertimo10.03.19 00:39
Ich kann mich aktuell nicht beschweren über meine Ausschüttungen von Spotify, aber wenn mehr dabei herumkommen kann sage ich natürlich nicht nein. Die Anzahl der Streams ist derzeit bei Spotify wesentlich höher als bei Apple Music.
0
MikeMuc10.03.19 09:12
ÄNDY
Alles, was für mein Album unter 3 EURO pro Abrechnungsperiode anfällt, wird von meinem Vertragspartner nicht ausgezahlt und verfällt ersatzlos.

Wer ist denn nun dein Vertragspartner mit so einer Klausel im „Kleingedruckten“. Und um wieviel bleibst du regelmäßig unter den 3€?
Im Endkundengeschäft könnte es gut sein, das so eine Klausel nicht rechtens ist. Bei b2b vermutlich schon.
Aber ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem. Mann müßte halt mal wissen, welche Summe am Ende vom Vertrags „Partner“ an der Stelle eingesackt wird bezogen auch alle seiner „Zulieferer“. Die Gesamtsumme sollte er dann entsprechen spenden, alles andere ist Bereicherung auf Kosten anderer.
+1
Mr.Bue
Mr.Bue10.03.19 10:10
Scrembol
Ich probiere von Musik einen Teil meines Lebensunterhalts zu verdienen, aber was man über die Streaminganbieter reinholt, ist absolut lächerlich. Alle paar Monate mal eine Kugel Eis ist drin.
Die einzigen, die daran verdienen, sind die Giganten selbst.
Aber ja, Apple ist zumindest minimal besser als die anderen.

Ich kenne weder dich noch deine Musik, aber wenn es Streaming Dienste nicht gäbe, würdest du evtl. noch weniger deiner Musik „verkaufen“.
+3
beanchen10.03.19 10:13
MikeMuc
Aber ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem.
...
Die Gesamtsumme sollte er dann entsprechen spenden, alles andere ist Bereicherung auf Kosten anderer.
Über solche Aussagen kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln. Da arbeiten Menschen, die am Ende des Tages auch was zum Essen haben möchten. Weißt du wieviel es heutzutage kostet 3 Euro auszubezahlen? Allein schon die Feststellung, dass es nur 2,99 sind, die Buchhaltung dazu und der ganze andere Aufwand wird den "Gewinn" schon wieder auffressen.
Wenn das alles nichts kostet, so einfach ist und einen unsagbar bereichert, warum geben sich Musiker dann in solche Hände und machen es nicht selbst?
Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html
-1
Mr.Bue
Mr.Bue10.03.19 10:18
Ich höre täglich Musik, bin auch bereit dafür 15,- € im Monat für ein Familien Abo zu zahlen. Frau und Tochter sind eher die Gelegenheitshörer.

Apple jetzt als Samariter darzustellen ist aber totaler Quatsch. Es ist ihnen völlig egal was letztendlich beim Künstler ankommt, denen geht es eher darum die Konkurrenz zu schwächen und später als größter Anbieter die Preise zu diktieren.
+1

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