Apple arbeitet an der Tastatur der Zukunft – AR macht es möglich
Branchenexperten wie Ming-Chi Kuo, Mark Gurman und anderen zufolge wird Apple in etwa einem Jahr ein VR-Headset auf den Markt bringen. Eine AR-Brille, auch bekannt als "Apple Glass", soll dann 12 bis 24 Monate später erscheinen. Damit solche Geräte mehr sind als eine Navigationshilfe, 3D-Spielerei oder Gaming-Zubehör, müssen sie auch über praktische Anwendungsmöglichkeiten verfügen, etwa für die Arbeit am Computer. Mit diesem Aspekt beschäftigt man sich in Cupertino offensichtlich sehr intensiv, wie ein Apple jetzt erteiltes Patent zeigt.
VR-Headset legt Informationen virtuell über das KeyboardDer iPhone-Konzern hat sich ein Verfahren schützen lassen, welches den Umgang mit einer Tastatur um zusätzliche Funktionen erweitert. Die
Schutzschrift trägt den Titel "Keyboard operation with head-mounted device" und wurde jetzt vom US Patent & Trademark Office veröffentlicht. Apple beschreibt darin diverse Anwendungen, bei denen mithilfe eines VR-Headsets oder einer AR-Brille Informationen virtuell über das Keyboard gelegt werden. Als ein Beispiel nennt das kalifornische Unternehmen die Möglichkeit, den getippten Text in Echtzeit auf der Tastatur anzuzeigen. Wer nicht "blind" schreiben kann, sieht dadurch das Ergebnis, ohne den Kopf heben und auf den Bildschirm schauen zu müssen.
Quelle: Apple
Kontextbezogene Wortvorschläge und KorrekturhinweiseDas System soll der Patentschrift zufolge darüber hinaus in der Lage sein, während des Tippens kontextbezogen Wörter vorzuschlagen und Korrekturhinweise zu unterbreiten. Denkbar ist auch eine Unterstützungsfunktion, mit deren Hilfe die anzuschlagenden Tasten optisch hervorgehoben werden. Mit diesem Feature könnten Nutzer etwa das Zehnfingersystem erlernen oder ihre Fähigkeiten in dieser Hinsicht verbessern. Vorgesehen ist zudem die Kombination mit akustischen oder haptischen Rückmeldungen als Reaktion auf bestimmte Tastendrücke.
AR-Brille könnte physische Tastatur überflüssig machenApple geht aber in der Schutzschrift noch einen Schritt weiter. VR-Headset oder AR-Brille könnten künftig eine physische Tastatur überflüssig machen und ein virtuelles Keyboard an einer beliebigen Position im Blickfeld des Nutzers darstellen. Dieses würde dann automatisch den Kopf- und Handbewegungen folgen, sich also immer an der richtigen Stelle befinden. Im Unterschied zu den bereits seit einiger Zeit erhältlichen Projektionssystemen funktioniert das von Apple beschriebene Verfahren überall im Raum. Eine feste Oberfläche wie etwa eine Schreibtischplatte ist also nicht erforderlich. Ob der iPhone-Konzern bereits an der Integration der im Patentantrag beschriebenen Technik in sein hauseigenes VR-Headset arbeitet, ist nicht bekannt.