Apple auf dem Weg zum Global Player im Gesundheitsmarkt - mit HealthKit und Apple Watch
Vor gut zwei Jahren, kurz vor der offiziellen Präsentation der Apple Watch, spekulierten Marktbeobachter über den großen Einstieg Apples in das Gesundheitssegment. Erste Informationen über die Health-App für iOS 8 und Apple Watch legten eine Vielzahl fortschrittlicher Sensoren für medizinische Daten nahe. Bekanntlich kam es am Ende anders: Die Apple Watch wurde mehr als Mode- denn als Gesundheitsgadget vermarktet und die Health-App fristet bis heute ein Dasein als zentrale Sammelstelle für Gesundheitsdaten, die nicht weiter analysiert und interpretiert werden.
Erweiterung der Health-AppBloomberg will nun aus internen Quellen bei Apple erfahren haben, dass sich der Konzern künftig doch stärker im Gesundheitsmarkt engagieren will. Neben den bereits gestarteten Schnittstellen ResearchKit (zur Unterstützung wissenschaftlicher Forschung im medizinischen Bereich) und CareKit (zur Unterstützung von ärztlichen Behandlungen) sei für die nächste Zeit ein Ausbau der Health-App und der zugehörigen Schnittstelle HealthKit geplant. Diese soll es Ärzten perspektivisch ermöglichen, Zugang zu den Daten zu erhalten. Außerdem könne die Software solcherlei Daten dann bereits aufarbeiten, also etwa Unregelmäßigkeiten interpretieren oder gewisse Symptome erkennen.
Neue Gesundheits-Apps für die Apple WatchAuch die Apple Watch erhalte bald wieder eine stärkere Betonung ihres Status als Gesundheitsgadget. Während uns bereits bei der Vorstellung der Apple Watch Series 2 deutlich
aufgefallen war, dass der Fokus weg von Modeaspekten hin zu Fitness gewechselt war, wäre dies ein konsequenter nächster Schritt. So soll es etwa zwei neue Apple-Apps geben:
- Eine App zur Überwachung des Schlafs.
- Eine verbesserte Puls-App.
Die Apple Watch kann bisher zwar den Puls messen, schließt aber nichts aus den Ergebnissen. Künftig soll die App beispielsweise messen, wie lange das Herz nach einer Fitness-Session braucht, um wieder auf Normalpuls herunterzukommen. Die bereits vor Jahren angedachte Schlaf-App legt übrigens nahe, dass die Neuerungen im Gesundheitsbereich erst mit einer neuen Version der Apple Watch Wirklichkeit werden. Denn zur Schlafüberwachung wäre eine Akkulaufzeit nötig, mit der die Watch auch nachts nicht geladen werden muss, sondern am Handgelenk verbleiben kann. Außerdem gibt es in der neuesten Betaversion von watchOS 3.1 für Entwickler noch keinen Hinweis auf diese neuen Apps.
Ein neuer Gesundheitsfokus?Dass Apple bei der Apple Watch 1 den Fokus auf Gesundheit so stark abgeschwächt hat, dürfte an der notwendigen Zertifizierung der FDA (U.S. Food and Drug Administration) liegen, die sämtliche medizinische Geräte erlangen müssen. Nicht zuletzt deshalb scheint der neue Ansatz auch weniger auf Sensoren und andere Hardware abzuzielen, sondern auf Software und Datenanalyse. Vor einem Monat wurde bekannt, dass Apple die Firma Gliimpse
aufgekauft hat, die sich just dem Thema Aufarbeitung medizinischer Daten verschrieben hatte. Außerdem hieß es zuletzt, Apple
plane ein völlig neues Produkt, das im Gesundheitssegment angesiedelt sei. Auch die jüngste
Verpflichtung des bekannten »YouTube-Doktors« Michael Evans fügt sich nahtlos in die neue Health-Strategie.
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