Apple beobachtet Cryptowährungen, Trinkgelder und alte Terminals
Apple und CryptowährungenBezüglich Cryptowährungen macht Apple im eigenen Software-Kosmos eindeutige Vorgaben. Gemäß der vor einem Jahr aktualisierten Entwicklerrichtlinien gibt es diesbezüglich diverse Einschränkungen. Weder dürfen Apps im Hintergrund nach Bitcoin und Co. schürfen, noch Nutzer für bestimmte Aktionen mit Cryptowährung belohnen. Erlaubt sind Wallet-Apps zum Speichern, gleichzeitig verboten aber der Erwerb von Crypto Currencies per Apple Card. In einem
Gespräch betonte Jennifer Bailey, Apples Vice President of Apple Pay, jedoch das langfristige Potenzial. So beobachte man die aktuellen Entwicklungen genau, denn man halte digitale Währungen nicht nur für interessant, sondern gehe auch von großem Potenzial aus. Marktbeobachter halten diese Aussage für weitreichender, als man im ersten Moment denken könnte. Angesichts der offenkundigen Bestrebungen, verstärkt Fuß im Zahlungsmarkt zu fassen, wäre Apples Unterstützung von Cryptowährungen möglicherweise marktverändernd.
Apple Pay und TrinkgeldNoch einen weiteren Punkt spricht Bailey an, nämlich Trinkgelder beim Bezahlen mit Apple Pay. Dies ist momentan nur indirekt möglich, nämlich wenn das Kassensystem einen weiteren Schritt vorsieht, um zusätzlich ein Trinkgeld einzustellen. In den USA ist dies insofern von besonderer Relevanz, als dass beispielsweise in der Gastronomie Trinkgelder von 15 bis 20 Prozent üblich sind. Viele Kunden haben laut Bailey den Wunsch geäußert, Apple möge bitte auch eine Trinkgeld-Funktion für Apple Pay bzw. die Apple Card anbieten. Ansonsten bestehe die Gefahr, auch in Jahren noch im Restaurant "althergebracht" zu bezahlen: Der Bedienung seine Kreditkarte zum "swipen" mitzugeben, die Rechnung abwarten, das Trinkgeld im Kopf berechnen, anschließend handschriftlich auf dem Kassenzettel die "Gratuity" einzutragen.
Mobiles Bezahlen: Nicht ganz einfach in den USAJennifer Bailey spricht auch darüber, was in den USA derzeit die großen Probleme mit mobilem Bezahlen im Alltag sind. Während in Europa flächendeckend NFC-Kassenterminals zur Verfügung stehen, sehe dies in Apples Heimatland ganz anders aus. Die Umstellung laufe zwar, werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen. Ein Beispiel, das sie anführt: In den USA bezahlt man Benzin direkt an der Zapfsäule – diese aber alle auf neue Zahlungsarten umzustellen, sei extrem teuer. In Ländern, bei denen der Zahlungsvorgang an einer Hauptkasse stattfindet, stellt sich das Problem nicht.