Apple beschwichtigt: Kritische Mail-Sicherheitslücke angeblich nicht gefährlich
Sicherheitsforscher hatten vor wenigen Wochen Apple darauf hingewiesen, dass sich iPhone und iPad durch präparierte E-Mails angreifen lassen. Der Nutzer bekommt davon nichts mit, denn es wird ein seit iOS 13 eingeführtes Verhalten ausgenutzt. Zwar bestand die Sicherheitslücke schon mit iOS 6, erst iOS 13 lädt und dekodiert E-Mails allerdings automatisch im Hintergrund. Besagten Sicherheitsforschern liegen eindeutige Hinweise vor, dass es sich nicht nur um ein theoretisches Problem handelt – demnach setzen Hacker bereits auf die Lücke und verschicken dementsprechend manipulierte Mails. Apple behob die Sicherheitslücke in der ersten Entwicklerversion von iOS 13.4.5, die vor drei Wochen erschienen war. Allerdings gibt es noch immer kein Update für alle Nutzer.
Apple nimmt Stellung – und widersprichtAuf die Frage, warum Apple so lange mit dem Update wartete und nicht längst schon einen Fix veröffentlichte, gibt es nun Mark Gurman von Bloomberg gegenüber eine
Stellungnahme. Apple zufolge nehme man zwar alle Berichte über Sicherheitsgefährdungen ernst, im aktuellen Fall kam man aber zu einer anderen Erkenntnis als die Forscher. Es gebe demnach keinerlei Hinweise, dass die Lücke zum Schaden der Anwender ausgenutzt werde – womit Apple den Angaben eindeutig widerspricht.
Dem Sicherheitsspezialisten ZecOps hatte mehrere Angriffsziele aufgeführt und sprach ohne Nennung der Namen von Vertretern großer Unternehmen, japanische Manager, einen Prominenten aus Deutschland, Sicherheitsnetze in Saudi-Arabien und Israel sowie einen europäischen Journalisten.
In der Tat handle es sich laut Apple um drei Sicherheitslücken, welche bald auch geschlossen werden – keine davon reiche aber aus, um die Sicherheit des iPhones oder iPads zu kompromittieren. Trotz allem ist angesichts der aktuellen Berichterstattung wohl davon auszugehen, dass Apple die Freigabe des Updates nun beschleunigt und nicht mehr viel Zeit bis zur Aktualisierung vergeht.