Apple beseitigt wesentlichen Kritikpunkt am (Mac) App Store
Mitte Mai hatten wir schon einmal darüber
berichtet, dass es offensichtliche eine größere Umstellung im Hintergrund von App Store und Mac App Store gab. Bekanntlich können Entwickler ihre Programme und Updates nicht einfach direkt freigeben, sondern müssen diese erst zur Überprüfung an Apple schicken. In Spitzenzeiten dauerte es teilweise vier Wochen, bis Apple die neue Version unter die Lupe nahm. Die langen Wartezeiten sorgten dafür, dass rasche Fehlerbehebungen fast unmöglich waren und Kunden lange vertröstet werden mussten. Zwar konnte man bei Apple einen "Expedited Review" beantragen, der dann meist noch am selben Tag stattfand - dies allerdings auch nur, wenn besonders schwerwiegende Probleme auftraten.
Update-Freigabe - fast so schnell wie vor dem Mac App StoreSeit Anfang des Jahres sanken die Wartezeiten drastisch. Wie sich inzwischen zeigt, war das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht, denn Apple erhöhte das Tempo weiter. Oft vergehen zwischen Einreichen eines Updates und Apples Freigabe-Nachricht nur noch wenige Stunden. Im Gesamtdurchschnitt sind Updates für Programme im Mac App Store inzwischen innerhalb eines Tages überprüft, für iOS-Apps muss mit eineinhalb Tagen Wartezeit gerechnet werden. Einer der wesentlichen Kritikpunkte an Apples Vertriebsplattform ist damit endlich beseitigt - mehr als acht Jahre nach Start des App Stores. Unbekannt bleibt allerdings, durch welche Maßnahmen Apple die Verbesserung herbeiführen konnte. In den offiziellen Entwicklerforen ließ sich der Scherz finden, Apple habe wohl einen zweiten Review-Mitarbeiter eingestellt.
Die aktuelle Statistik von http://appreviewtimes.com/
Andere Kritikpunkte am Mac App Store bleibenAuch wenn Apple eine große Baustelle schloss, bestehen noch immer andere oft geäußerte Kritikpunkte. Unter Entwicklern zählt dazu beispielsweise, dass es keine kostenpflichtigen Updates gibt. Entweder werden alle Updates kostenlos angeboten - oder eine neue Version eingestellt, die dann aber auch für alle Kunden denselben Preis hat. Die Unterscheidung zwischen Rabatt für Bestandskunden und Vollpreis für Neukunden, der jahrzehntelang üblich war, ist für App Store und Mac App Store so nicht vorgesehen. Da Pflege und Weiterentwicklung von Software sehr teuer ist, sorgt Apples Verweigerungshaltung bei vielen Software-Anbietern für Ärger. Ein Ausweichmöglichkeit wären Abomodelle - diese sind aber bei den meisten Kunden erst recht unbeliebt.
Eine Übersicht zur Geschichte des Mac App Stores, einen Blick auf einige Hintergründe sowie häufige Diskussionen rund um den Dienst finden Sie in diesem Artikel, der anlässlich des fünften Geburtstages im Januar erschien: