Apple bestätigt: iPhone 11 navigiert auch mit chinesischen Satelliten
Tausende von Kilometern über der Erdoberfläche ziehen zahlreiche Navigationssatelliten ihre Bahn. Viele Jahre lang hatten die Vereinigten Staaten mit ihrem Global Positioning System (GPS) ein Monopol in Bezug auf die weltweite Standortbestimmung. Mittlerweile machen drei weitere Anbieter dem US-amerikanischen System Konkurrenz. Neben dem europäischen Galileo und dem russischen GLONASS ist das chinesische Beidou ein nicht mehr wegzudenkender Teil des Globalen Navigationssatelliten-System (GNSS).
Mehr Satelliten – präzisere StandortbestimmungDie vier Anbieter stellen die grundlegende Funktion ihrer Systeme, also die Standortbestimmung mithilfe der Satellitensignale, weltweit kostenlos zur Verfügung. Geld verdienen sie – wenn überhaupt – mit zusätzlichen Services, etwa höherer Genauigkeit, Kurznachrichtendiensten oder Search-and-Rescue-Services. Für Smartphone-Besitzer hat die in den vergangenen Jahren entstandene Konkurrenz große Vorteile, denn als grobe Faustregel gilt: Je mehr Satelliten für die Navigation genutzt werden können, desto präziser lassen sich Standort und Höhe bestimmen.
Apple übt bislang ZurückhaltungHinweise dazu, welche Systeme ein Smartphone für die Standortbestimmung unterstützt, finden sich für gewöhnlich in den technischen Daten des Geräts. Apple allerdings ist in dieser Hinsicht zurückhaltend: Bei den Angaben zu iPhones, iPads und Apple Watch findet sich lediglich der knappe Hinweis "Integriertes GPS/GNSS". Informationen darüber, welche Systeme außer dem US-amerikanischen in den Geräten zum Einsatz kommen, gibt es nicht. Jetzt hat Apple diesen Schleier zumindest ein wenig gelüftet: Gegenüber der in Beijing erscheinenden Tageszeitung
Global Times gab der iPhone-Konzern bekannt, dass zumindest einige der aktuellen Smartphones das chinesische Satellitensystem unterstützen.
iPhone 11 nutzt auch BeidouBeim iPhone 11 komme auch Beidou für die Standortbestimmung zum Einsatz, teilte Apple der Zeitung zufolge mit. Allerdings bewirbt das kalifornische Unternehmen dies nicht einmal auf seiner chinesischen Webseite, dort nennt Apple lediglich GPS und GLONASS. Welche Beweggründe der iPhone-Konzern hierfür hat, ist nicht bekannt. Möglicherweise wurde der Support für das chinesische System erst vor kurzem durch ein Update von iOS hinzugefügt. Denkbar ist auch, dass Apple in einzelnen Weltregionen neben GPS unterschiedliche Systeme nutzt und diese unter der Abkürzung GNSS subsummiert.