Apple bewirbt Software-Abos statt Software-Kauf – Werbevideo für Entwickler
In den Anfangstagen des App Stores musste man für den Software-Kauf zunächst deutlich tiefer in die Tasche greifen und viele Apps kosteten 4,99 Euro oder 9,99 Euro. Sehr schnell stellte sich jedoch ein deutlicher Preisverfall ein und 99 Cent wurde zum weit verbreiteten Standardpreis. Für den Kunden brachte dies natürlich den Vorteil günstigeren App-Einkaufs mit, für Entwickler stellte sich jedoch das Problem, ohne immens hohe Downloadzahlen nur wenig mit ihrer App verdienen zu können. Im Spielesektor gewannen daraufhin kostenlose Spiele mit InApp-Käufen die Oberhand – und sicherten erfolgreichen Spieleentwicklern eine kaum versiegende Umsatzquelle. Was aktive Spieler im Laufe der Zeit in virtuelle Besitztümer investieren, übersteigt sicherlich das, was man als Kaufpreis veranschlagen könnte. Bei Produktivitäts-Apps erwiesen sich reguläre InApp-Käufe aber nicht als Garant für anhaltenden Umsatzfluss. Freischaltung einzelner Funktionen sind genauso Einmal-Käufe wie der reguläre Erwerb einer ganzen App.
Ein Lösungsansatz, der von immer mehr Herstellern verfolgt wird, sind Software-Abos. Kunden erhalten vollen Zugriff auf die App, so lange sie ihre Abogebühren bezahlen, Entwickler erhalten konstante Umsätze ohne besondere Ausschläge nach unten. Kontinuierlich anfallende Kosten wie Hintergrund-Architektur und Hosting werden via Abos auch kontinuierlich beglichen – ohne auf Verkaufs-Peaks angewiesen zu sein.
Aus vielen Diskussionen geht hervor, dass jene Abos unter Nutzern nicht sonderlich beliebt sind. Schnell kann man sich finanziell verzetteln, gesellt sich ein kleines Abo zum nächsten. Während es bei Diensten wie Cloud-Speicher oder Musik- und Film-Flatrates Standard wurde, monatliche Beiträge zu entrichten, herrscht bei Software immer noch Skepsis.
Apples Werbe-Video für AbosApple schlägt sich seit geraumer Zeit ganz eindeutig auf die Seite derer, die Abomodelle bevorzugen und bietet sogar finanzielle Anreize in Form niedrigerer Gebühren ab dem zweiten Jahr. So gab es nicht nur Besprechungsrunden mit Entwicklern, in denen Apple die Vorteile von Abos nahelegte, auch ansonsten wird man in Cupertino nicht müde, die großen Vorzüge dieses Prinzips zu preisen. Jetzt wurde beispielsweise ein neues Video für Entwickler veröffentlicht, in dem mehrere Entwickler namhafter Angebote (Dropbox, Bumble, Elevate und Calm) zu Wort kommen.
Bei Elevate schätze man Abos aufgrund des generellen Konzepts: Der Kunde kaufe nicht nur einmal diese eine große Sache, sondern investiere in eine sich stetig weiterentwickelnde Sache, die immer weiter wachse. Im Vordergrund des Werbevideos steht die positive Erfahrung für den Kunden, der sich diesbezüglich auch sicher sein kann – wenn die Weiterentwicklung stockt, kündigt er sein Abo. Entwickler haben damit eine hohe Motivation, Produkte stetig zu verbessern – anstatt nur auf den schnellen und einmaligen Verkaufserfolg abzuzielen. Der dreieinhalb-minütige Clip ist im Entwicklerportal als neues
"Developer Insights"-Video zu finden, lässt sich daher leider nicht in dieser Meldung einbinden.