Apple bezahlte Milliarden an Nokia
Als einer der Pioniere im Mobilfunkgeschäft kann Nokia natürlich auf ein riesiges Portfolio geschützter Technologien blicken, die auch heutzutage noch Gültigkeit besitzen. Viele der Technologien werden von anderen Herstellern lizenziert. Vor acht Jahren hatte Nokia zum ersten Mal gegen Apple geklagt, da im iPhone eine ganze Reihe an Nokia-Patenten verletzt wurden. Nach intensiven gerichtlichen Auseinandersetzungen kam es schließlich zu einer Einigung und Apple entrichtete eine Zahlung an Nokia. In etwas milderer Form wiederholte sich die Angelegenheit Ende vergangenen Jahres. Erneut reichte Nokia Klage ein und führte 32 verletzte Patente aus ganz unterschiedlichen Bereichen an, nämlich Bildschirm-Technologien, Benutzeroberfläche, Software, Antennen, Chipsätze sowie Videoverarbeitung.
Nur acht Monate vergingen, bis sich Apple und Nokia verständigten und die rechtlichen Auseinandersetzungen beilegten. In der gemeinsam veröffentlichten Pressemitteilung hieß es, ein mehrjähriges Patentabkommen sorge für Sicherheit, außerdem verständigten sich die Unternehmen auf engere Kooperation. Apple verpflichtete sich zudem, eine Einmalzahlung an Nokia zu entrichten. Auch wenn bislang nicht bekannt war, wie hoch diese ausfällt, ging man doch von mehreren hundert Millionen aus. Nun wurde bekannt: Apple musste für die Nutzung von Nokia-Technologien in iPhone-Generationen seit dem 3GS noch viel tiefer in die Tasche greifen.
Während Nokias
Quartalskonferenz äußerte sich das aus Finnland stammende Unternehmen zur Vereinbarung mit Apple. Demnach betrug die Rechnung satte 1,7 Milliarden Euro. Dies trage wesentlich dazu bei, Nokias Finanzen auf ein stabiles Fundament zu stellen, so die Stellungnahme. Was man mit den neuen Barreserven tun wolle, verkünde man zu einem späteren Zeitpunkt. Langfristige Strategie sei, nicht nur auf einfache Patentlizenzierung zu setzen, sondern engere Zusammenarbeit zu vereinbaren - genau wie es jetzt mit Apple der Fall ist.