Apple deaktiviert Batteriezustandsanzeige bei Drittherstellerakkus
Schon immer sind Drittherstellerkomponenten in jeglicher Branche ein Problem: Die Qualität kann nicht überprüft werden und dem eigentlichen Hersteller entgeht Umsatz. Häufig können sich Kunden aber über eine saftige Ersparnis freuen – gehen bei manchen Komponenten aber ein Risiko ein. Ein gutes Beispiel hierfür sind Akkus: Da heutige Smartphonebatterien sehr viel Energie speichern, ist auch das Risiko hoch, einen Brand zu verursachen. Je nach Fertiger und Bezugsquelle variiert die Qualität der Akkus stark.
Für Apple können Fotos von brennenden iPhones schnell zu einem gigantischen PR-Problem werden: Kaum jemand wird sich für das Ergebnis der Untersuchung interessieren, falls ein Drittherstellerakku für den Brand verantwortlich war – in den Köpfen der Leute ist ein brennendes Gerät mit Apfel-Logo abgespeichert.
Drittherstellerakkus: Reparaturregeln Anfang des Jahres gelockertEigentlich hatte Apple die Reparaturregeln für iPhones Anfang des Jahres gelockert: Vorher führte eine Drittherstellerbatterie zwangsläufig zur Ablehnung jedweder Reparatur.
Diese Regel strich Apple im März: Wenn der Akku nicht die Reparatur verhindert oder gar für den Schaden verantwortlich ist, kann das Gerät trotzdem im Apple Store oder bei einem autorisierten Händler instandgesetzt werden.
Software-GegenmaßnahmenWie
iFixIt herausgefunden hat, aktivierte Apple nun aber eine Gegenmaßnahme in iOS: Apple schaltetet die Batteriezustandsanzeige ab, sobald sich eine Batterie eines Drittherstellers im iPhone befindet. Dort ist nun nur noch zu lesen, dass das Gerät nicht überprüfen kann, ob eine echte Apple-Batterie eingebaut ist und daher die Zustandsanzeige deaktiviert:
Zwar arbeiten Ersatzakkus wie gewünscht in den neuen Geräten – die Akku-Daten können aber weder in den Systemeinstellungen noch über Drittherstellerprogramme ausgelesen werden. Diese Änderung betrifft (momentan) nur die aktuellste iPhone-Generation bestehend aus XS, XS Max und XR.
Kleiner Chip im AkkuIn den Akkus der neuesten iPhone-Generation befindet sich ein kleiner Chip von Texas Instruments, welcher wohl an das iPhone Informationen übermittelt – so kann das iPhone erkennen, ob der Akku echt ist. Interessanterweise lassen sich aber echte Apple-Akkus auch nicht von Jedermann einbauen: Passt die Information auf dem kleinen Chip nicht zum iPhone, verweigert das Gerät ebenfalls die Zustandsanzeige.
Im Apple Store wie auch bei autorisierten Apple-Partnern verfügt man wohl über Software-Tools, um einen Akku mit einem iPhone zu "verbinden". Dem iPhone muss mitgeteilt werden, dass ein Akku mit einer bestimmten Information auf dem integrierten Chip als Apple-Akku angenommen werden soll. Momentan ist völlig unklar, über welche Schnittstelle dies geschieht und wo die Information auf dem iPhone abgelegt wird.