Apple deaktiviert "Walkie Talkie" wegen schwerer Sicherheitslücke – aus dem FaceTime-Debakel gelernt?
Wie gerade erst berichtet, reagierte Apple mit einem stillen Update auf eine Sicherheitslücke, welche durch die Konferenzlösung Zoom verursacht wurde. An anderer Front hat Apple jedoch mit einem hausgemachten Problem zu kämpfen. Die "Walkie Talkie"-App der Apple Watch musste kurzfristig deaktiviert werden, da eine potenziell schwerwiegende Sicherheitslücke auffiel. Zwar betont Apple, es gebe keinerlei Hinweise, dass ein Angreifer davon Gebrauch machte, dennoch hätte man theoretisch andere Nutzer belauschen können. Wie der Name schon suggeriert, handelt es sich bei Walkie Talkie um die moderne Form der einstigen UKW-Handquatschen: Einen Button betätigen, sprechen – und die Nachricht wird direkt auf das Uhren-Walkie-Talkie der Gegenseite übertragen. Apple äußert sich nicht näher dazu, in welcher Weise die Sicherheitslücke auch Übertragung ohne Wissen des Nutzers ermöglicht.
Apples Stellungnahme zur DeaktivierungIn der offiziellen Stellungnahme heißt es, Apple arbeite an einer Fehlerbehebung. Bis diese zur Verfügung stehe, lasse man Walkie Talkie aber deaktiviert. Die App verbleibe natürlich auf den Geräten, sei aber derzeit funktionsuntauglich. Die Sicherheit der Kunden sei Apples höchstes Anliegen, weswegen man die Sache sehr ernst nehme und die Entscheidung getroffen habe, Walkie Talkie serverseitig abzuschalten. Für daraus entstehende Unannehmlichkeiten entschuldige sich Apple bei allen Nutzern. Gemeldet wurde das Sicherheitsproblem über den
offiziellen Weg, wenngleich Apple keine Angaben macht, wie schnell die Reaktionszeit war.
Aus dem FaceTime-Debakel gelernt?Überdeutlich ist, dass Apple nicht noch einmal das FaceTime-Debakel wiederholen möchte, das Anfang des Jahres für viel negative Presse sorgte. Nicht nur die Schwere der Sicherheitslücke, einfache Schritte genügten zum Ausspionieren des Gegenübers, auch Apples langsame Reaktionszeit sorgten für Kritik (siehe Artikel:
). Es verging eine Woche, bis Apple die Tragweite bewusst wurde – und es zur temporären Abschaltung der FaceTime-Videokonferenzen kam. Apple versprach, interne Abläufe zu überdenken, um solch zögerliches Verhalten in Zukunft auszuschließen. Der aktuelle Fall scheint zu dokumentieren, dass sich wirklich etwas getan hat, denn diesmal reagierte Apple nicht erst auf Druck der Presse.