Apple droht mit Abschaltung von iMessage und FaceTime wegen "Online Safety Bill"
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt Nutzern das gute Gefühl und die Sicherheit, dass ihre Daten nicht von Dritten abgegriffen werden können. Genau diesen Umstand sieht aber nicht jeder genauso positiv, denn für Ermittlungsbehörden ist es damit ungleich schwieriger bis unmöglich, sich Zugriff auf Schriftverkehr potenzieller Straftäter zu verschaffen. In steter Regelmäßigkeit gibt es daher Diskussionen, ob man Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht verbieten bzw. Hersteller zu Hintertürchen zwingen sollte. In Großbritannien ist man diesbezüglich weiter als in allen anderen Ländern, denn eine konkrete Gesetzesvorlage existiert. Sollte es zur Durchsetzung der "Online Safety Bill" kommen, müssen Hersteller den Datenverkehr ihrer Nutzer scannen und auf illegale Inhalte überprüfen.
Für Apple eine rote LinieApples Haltung diesbezüglich hat sich nicht geändert, denn unverdrossen wiederholt man die Erklärung, aufgeweichte Sicherheit erhöhe die Gefahr für alle Nutzer. Sobald es Hintertürchen gebe, machen davon nicht nur die Guten, sondern eben auch die "bösen Jungs" Gebrauch. Im Falle des britischen Vorhabens, keine Vollverschlüsselung mehr zuzulassen, wäre dies mit drastischen
Konsequenzen verbunden, so Apple. Bevor man die Sicherheit der eigenen Systeme kompromittiere, würde man sich aus dem Markt zurückziehen und iMessage sowie FaceTime in Großbritannien abschalten.
Andere pflichten Apple bei – und wollen Präzedenzfall verhindernWas nach Streitigkeit in einem einzelnen Land aussieht, hat jeden wesentlich mehr Bedeutung. Der Ausgang in Großbritannien dürfte stark beeinflussen, wie sich die Diskussionen in anderen Ländern entwickelt. Knicken Apple und andere Hersteller ein, so dürfte dies entsprechenden Initiativen neuen Schwung verleihen. Sowohl Signal als auch WhatsApp kündigten übrigens an, es Apple gleichzutun und ebenfalls den Betrieb im Vereinigten Königreich einzustellen. Die Diskussionen laufen übrigens schon seit 2015, der damalige Premierminister David Cameron hatte damals erstmals ins Gespräch
gebracht, gesetzlich Datenzugriff erzwingen zu können.