Apple duldet weiterhin zahlreiche unsichere VPN-Apps im App Store
Ende vergangenen Jahres informierte der VPN-Experte Simon Migliano Apple darüber, dass im App Store zahlreiche VPN-Apps angeboten werden, die möglicherweise unsicher oder sogar gefährlich sind. Auf diese Warnung hat der iPhone-Konzern offenbar nur halbherzig reagiert: Mehr als drei Viertel der seinerzeit gemeldeten Apps sind nach wie vor im App Store zu finden.
Viele VPN-Apps stammen aus ChinaAls potenziell unsicher stuft Migliano, der für das Portal
Top10VPN tätig ist, unter anderem VPN-Apps ein, die von chinesischen Entwicklern angeboten werden. Da der Einsatz derartiger Programme in China verboten ist, besteht seiner Auffassung nach die Gefahr, dass diese in anderen Ländern dazu dienen könnten, die Nutzer auszuspionieren. Zudem entdeckte Migliano bereits bei einer ersten Untersuchung im Jahr 2018, dass viele dieser Apps Sicherheitslücken aufweisen.
Drei Viertel der gemeldeten Apps weiter verfügbarDie potenziell gefährlichen Apps verzeichnen insgesamt pro Monat rund 3,8 Millionen Downloads aus dem App Store. Zahlreiche unsichere Apps sind auch im Google Play Store für Android-Smartphones zu finden, zusammen wurden sie von dort über 210 Millionen mal heruntergeladen. Migliano hatte Ende vergangenen Jahres sowohl den iPhone-Konzern als auch den Suchmaschinen-Giganten über die Apps informiert. Bei einer erneuten Untersuchung stellte er jetzt fest, dass 77 Prozent der gemeldeten Apps nach wie vor in den App-Läden der beiden Unternehmen verfügbar sind.
Zahlreiche populäre Apps betroffenZu den populärsten iPhone-Apps, die Top10VPN als möglicherweise unsicher einstuft, gehören unter anderem VPN Proxy Master (800.000 Downloads) und VPN – Super Unlimited (800.000 Downloads), beide von chinesischen Entwicklern. Auch TurboVPN, X-VPN, VPN 360 und SkyVPN, die allesamt mehr als 100.000 mal heruntergeladen wurden, stammen aus China. Da das Land strikt gegen VPN-Apps vorgeht, vermutet Migiano, dass die im App Store und in Googles Play Store zu findenden derartigen Programme mit Billigung der chinesischen Behörden entwickelt wurden. Sie könnten also dazu benutzt werden, den über sie laufenden Datenverkehr abzuschnorcheln und so an vertrauliche oder geheime Informationen zu gelangen.