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Apple entfernt weitere Nachrichten-App aus russischem App Store

Apple hat auf Druck der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadzor erneut unabhängige Nachrichten-Angebote aus dem russischen App Store entfernt. Betroffen ist dieses Mal die App des US-finanzierten Senders Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL), die Inhalte der Projekte Siberia.Realities und North.Realities bereitstellt. Diese Plattformen sind bekannt für ihre kritische Berichterstattung über die russische Regierung sowie für ihre investigative Arbeit zu regionalen Problemen in Russland. Apples Entscheidung folgt auf frühere Maßnahmen, bei denen man bereits die Apps des kirgisischen Dienstes von RFE/RL sowie die der russischsprachigen TV- und Digitalplattform Current Time entfernt hatte.


"Unerwünschte Organisationen"
Die russische Medienaufsicht Roskomnadzor begründete die Forderung mit dem Vorwurf, die Apps würden Inhalte verbreiten, die von einer „unerwünschten Organisation“ stammen. Laut russischem Recht ist die Verbreitung solcher Inhalte verboten. Seit der Eskalation des Ukraine-Kriegs im Jahr 2022 hat die russische Regierung ihre Bemühungen verstärkt, den Zugang zu unabhängigen Informationen einzuschränken. Neben App-Verboten sind auch Website-Blockaden und Beschränkungen für VPN-Dienste Teil dieser Strategie. Solche Maßnahmen erschweren es der russischen Bevölkerung, unzensierte Nachrichten zu konsumieren oder Sperren zu umgehen. So hatte Roskomnadzor Apple im Juli 2024 dazu gezwungen, diverse VPN-Apps aus dem russischen App Store zu entfernen. Diese Entscheidung rief international Kritik hervor, da VPNs ein wichtiges Werkzeug für den freien Zugang zum Internet in autoritären Regimen sind.

Balanceakt zwischen Gesetzen und Ethik
Die zunehmende Entfernung von Nachrichten-Apps zeigt, wie global agierende Technologieunternehmen immer häufiger in politische Konflikte geraten. Apple argumentiert, dass die Einhaltung der nationalen Gesetze notwendig sei, um den Betrieb seiner Dienste aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wächst die Kritik von Menschenrechtsorganisationen und Verfechtern der Meinungsfreiheit. Sie werfen Apple vor, durch das Löschen kritischer Inhalte autoritäre Regierungen zu unterstützen und damit indirekt Zensur zu legitimieren. Organisationen wie Human Rights Watch fordern, dass Technologieunternehmen wie Apple sich aktiver gegen Zensurmaßnahmen stellen und ihren Einfluss nutzen, um den Zugang zu unabhängigen Informationen zu verteidigen.

Kommentare

sudoRinger
sudoRinger18.11.24 17:26
Tja, Apple. Mit alternativen App Stores wärest du nicht der alleinige Buhmann, der entscheiden muss, ob Politik, Profit oder Moral Vorrang haben.
+10
oculi18.11.24 17:50
Nun ja, was soll man sagen .... die EU hat auch dafür gesorgt, das Apple auf dieser Seite für die EU unliebsame Nachrichten Apps aus dem Store entfernen musst. Da war die Aufregung auch eher unterdurchschnittlich.
Ich bin grundsätzlich kein großer Freund für solche Maßnahmen, da ich mich immer gern aus vielen unterschiedlichen Quellen beider Seiten informiere und mir dann eine eigene Meinung bilde.
Aber wenn eine Seite mal mit dem Verbieten anfängt, dann ist es am Ende ein Domino Spiel .... und dann darf sich auch niemand beschweren ...
-1
Embrace18.11.24 18:02
sudoRinger
Tja, Apple. Mit alternativen App Stores wärest du nicht der alleinige Buhmann, der entscheiden muss, ob Politik, Profit oder Moral Vorrang haben.

Dann gäbe es in Russland das Gesetzt, dass es keine alternativen App Stores geben darf oder nur staatlich genehmigte.

Und kann Apple nicht trotzdem auch Apps von alternativen App Stores entfernen?
+1
sudoRinger
sudoRinger18.11.24 18:10
Embrace
Dann gäbe es in Russland das Gesetzt, dass es keine alternativen App Stores geben darf oder nur staatlich genehmigte.
Ja, jetzt ist es zu spät. Wenn der Zugang über alternative App Stores vorhanden ist, dann ist der Zugang nicht mehr so leicht zu schließen.

oculi
Nun ja, was soll man sagen .... die EU hat auch dafür gesorgt, das Apple auf dieser Seite für die EU unliebsame Nachrichten Apps aus dem Store entfernen musst.
Denkst Du an Fälle wie Russia Today? Darüber erfährst du nicht, was die andere Seite tatsächlich denkt, sondern RT geht um Demokratiezersetzung, indem polarisierende Meinungen gestärkt werden.
Russia Today wurde aber nicht deswegen verboten, sondern weil es ein staatlicher Akteur ist. Dass ein Staat keine staatlich gelenkten Medienanstalten anderer Länder duldet, würde ich sogar im Fall von Russland nachvollziehen können.
Also bitte nicht unterschiedliche Dinge vermischen.
+9
Robby55518.11.24 18:28
Einerseits ist es natürlich nicht schön aber andererseits ist Apple ein gewinnorientiertes Unternehmen und als solches den lokalen Gesetzen verpflichtet. Apple wollte auch nicht in der EU alternative Stores zulassen, musste es aber. Von daher wenn es dem steigenden Aktienkurs dient dann ist es eben so und keine Aufregung wert.
+1
haschuk18.11.24 20:39
sudoRinger
Ja, jetzt ist es zu spät. Wenn der Zugang über alternative App Stores vorhanden ist, dann ist der Zugang nicht mehr so leicht zu schließen.

Aufgrund der Komplettüberwachung ist es ein leichtes, alternative App Stores mit nicht genehmen Inhalten zu blockieren.
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