Apple forciert Mini-LED-Entwicklung: Großinvestition in neue Fabrik geplant
Die jüngste Generation des iPad Pro kam zwar noch mit den altbekannten IPS-Displays auf den Markt, doch Apple arbeitet Gerüchten zufolge schon seit längerem an einer Umstellung zu Mini-LED. Auch andere Produkte – wie Modelle des MacBook Pro – sollen von der neuen Display-Technologie profitieren. Um das Vorhaben zu forcieren, bereitet Apple laut Bericht momentan die Investition von umgerechnet rund 308 Millionen Euro in den Bau einer entsprechenden Fabrikanlage in Taiwan vor.
Neue Fabrikanlage zur Fertigung, Entwicklung und ForschungApple wird die Fabrik laut
Bericht auf einer Fläche von 308.300 Quadratmetern für die Fertigung von Mini-LED- and Micro-LED-Displays nutzen. Helfen sollen dabei die taiwanischen Zulieferer Epistar und AU Optronics. Zudem werden die Räumlichkeiten voraussichtlich zur Forschung und Entwicklung weiterer Display-Innovationen verwendet. Als wahrscheinlichster Standort gilt Hsinchu Science Park. Die Behörden vor Ort sollen bereits ihre Zustimmung für die Baupläne gegeben haben.
Apple visiert Mini-LED-Produkte für 2021 anZulieferer-Experte Ming-Chi Kuo prognostizierte im März bis zu sechs Apple-Produkte mit Mini-LED-Display für dieses und nächstes Jahr. Im Mai kassierte er seine Einschätzung aber zum Teil wieder ein. Wegen der Corona-Pandemie könne Apple doch erst im Jahr 2021 damit beginnen, Geräte mit Mini-LED-Display auszuliefern. Dazu gehören neue Modelle des iPad Pro samt 5G-Unterstützung sowie diverse Modelle des MacBook Pro. Das Unternehmen möchte demnach sowohl das MacBook Pro 16" als auch eine neu entwickelte Variante mit 14-Zoll-Display mit Mini-LED versehen.
Vorteile aus LCD und OLED vereintMini-LED gilt zwar „nur“ als Übergangslösung auf dem Weg zu Micro-LED, doch die neue Technologie bietet bereits diverse Vorteile gegenüber bisherigen Panels. Im Grunde geht es darum, die Vorzüge von OLED und LCD miteinander zu kombinieren. Zulieferer-Experte Ming-Chi Kuo zufolge plant Apple mit bis zu 10.000 LEDs pro Display, was eine wesentlich zielgerichtetere Ausleuchtung als bei bisherigen Varianten ermöglicht. Selbst das Apples Pro Display XDR bietet lediglich 576 LEDs.
Anders als bei herkömmlichen LCD-Panels lassen sich bei Mini-LED-Displays einzelne LED gezielt an- und abstellen, was für OLED-artige Schwarzwerte sorgen kann. Die Nachteile von OLED – wie die im Vergleich zu LCD kürzere Lebenszeit – fallen jedoch weg.