Apple forscht an Handschrifterkennung für iPhone und iPad
Handschrifterkennung war in Apples Geschichte schon einmal ein großes Thema, nämlich in den 90er Jahren, als das Unternehmen den digitalen Assistenten namens Newton auf den Markt brachte (siehe
). Damals zählte aber die recht schlechte Erkennungsquote zu einem der wesentlichen Kritikpunkte am Konzept. Auch aktualisierte Versionen des Newtons waren meist nicht zuverlässig in der Lage, vom Nutzer handschriftlich vorgenommene Eingaben in Text umzuwandeln. Sofern man den Newton als Urahn aktueller Smartphones und Tablets ansieht, dann beherrschte er allerdings zumindest theoretisch eine Fähigkeit, die seine Nachfahren nicht mitbringen. Apple setzte beim iPhone von Anfang an auf Tastatureingabe, Schrifterkennung war kein Thema. Dazu mag auch der simple Umstand beigetragen haben, dass die Displays der ersten iPhone-Generationen schlicht zu klein waren, um mit dem Finger ganze Worte darauf zu schreiben.
Aus einem aktuellen
Patentantrag geht allerdings hervor, dass Apple die Thematik noch nicht vollständig vergessen hat. Erst vor vier Monaten reichte Apple nämlich eine jetzt bekannt gewordene Patentschrift ein, in der es explizit um Handschrifterkennung geht. Der Titel jenes Antrags lautet sehr allgemein gehalten "Managing Real-Time Handwriting Recognition". Für Nutzer, die auch nach jahrelanger Übung noch immer nicht mit den Display-Tastaturen klarkommen, könnte eine solche Funktionalität die Rettung darstellen.
Allerdings hat Apple wohl weniger unsere Breitengrade als den fernen Osten im Auge. Aus den Beschreibungen geht immer wieder hervor, dass sich derlei Eingabe besonders gut für Schriftsysteme wie im Chinesischen eignen würde. Dort setzt man nicht auf Buchstaben, sondern auf komplexere Schriftzeichen. Diese direkt nach Eingabe zu erfassen, wäre ein erheblicher Komfortgewinn. Angesichts der Rechenleistung moderner Mobilgeräte gäbe es keine zeitliche Verzögerung zwischen Nutzereingabe und Analyse mehr. Ob Apple die Technologie zur Marktreife bringt, lässt sich anhand eines Patentantrags wie üblich nicht abschätzen.