Apple geht leer aus: Toshiba verkauft Chip-Sparte nicht an Foxconn-Bietergruppe
Die ungewöhnliche Allianz aus konkurrierenden IT-Unternehmen hatte beim Bieterwettstreit um Toshibas lukrative Chip-Sparte für Flash-Speicher keinen Erfolg. Der japanische Konzern gab einem anderen Konsortium den Vorzug, sodass die Sparte in japanischer Hand bleibt. Medienberichten zufolge entschied sich Toshiba für das Gebot in Höhe von 2 Trillionen Yen (umgerechnet 16,1 Milliarden Euro) von Bain Capital, Mitsubishi UFJ Financial Group, Development Bank of Japan und Innovation Network Corp of Japan.
Apples Hauptzulieferer Foxconn hatte zusammen mit Apple, Amazon, Cisco, Dell, Google, Microsoft und SoftBank versucht, den Bieterwettstreit mit einem höheren Gebot für sich zu entscheiden. Ob dies nun eine schmerzliche Niederlage darstellt, bleibt allerdings abzuwarten. Mit dem Verkauf der Chip-Sparte
bahnt sich bereits ein Rechtsstreit zwischen Toshiba und Western Digital an, da beide Unternehmen beim Betrieb der Chip-Fabrik kooperieren, Western Digital beim Verkauf der Sparte allerdings nicht involviert war.
Hinzu kommt, dass sich Wettbewerbshüter beim Verkauf querstellen könnten. Für Toshiba sind diese Unsicherheiten ein Problem, denn der Konzern benötigt für die insolvente Atomreaktorsparte in den USA dringend Kapital. Es sprechen daher vor allem taktische Gründe für die Bietergruppe von Bain Capital, in der indirekt der japanische Staat involviert ist. Im äußersten Fall könnte dadurch Japan vorübergehend Verbindlichkeiten von Toshiba übernehmen.