Apple geht von langer Heimarbeit wegen Corona-Pandemie aus
Seit einem Jahr hält das Corona-Virus die Welt in Atem – für viele Firmen und Angestellte bedeutet dies Heimarbeit und wirtschaftliche Unsicherheit. Einige Anbieter wie beispielsweise Netflix oder Amazon profitieren aber von der Pandemie – und Apple gehört nach der Vorlage der letzten beiden Quartalsberichte ebenfalls zu den wirtschaftlichen Gewinnern der COVID-Krise. Obwohl in Kürze mit größeren Mengen Impfstoff zu rechnen ist, geht Apples CEO Tim Cook nicht davon aus, dass die Pandemie in den kommenden Monaten ausgestanden ist.
In einem virtuellen Treffen mit einigen Mitarbeitern am vergangenen Dienstag
sagte Cook, es sei sehr wahrscheinlich, dass die meisten Abteilungen im Juni 2021 immer noch nicht in Apples Bürogebäude zurückkehren können.
Vor Corona: Heimarbeit nicht gängigApple gehörte vor der Pandemie zu den Konzernen, welche Heimarbeit nicht gerne sahen – doch 2020 zwang Apple zum Umdenken. Cook sagte auf dem virtuellen Meeting, dass es keinen wirklichen Ersatz für direkte Zusammenarbeit von Angesicht zu Angesicht gäbe – aber man während der Pandemie einiges gelernt hat, was man auch nach Corona erhalten könne. Aber Cook machte bereits in diversen früheren Interviews deutlich, dass er gerne alle Apple-Teams wieder komplett vor Ort hätte.
Zusätzlicher UrlaubstagViele Unternehmen in Silicon Valley schenken Mitarbeitern derzeit zumindest ein wenig mehr Freizeit – und auch Apple ist keine Ausnahme: Der 4. Januar 2021 wird für viele Apple-Angestellte ein zusätzlicher bezahlter Urlaubstag. Hier ist anzumerken, dass Angestellte in den USA meist deutlich weniger Urlaubstage pro Jahr haben: Der Durchschnitt liegt bei 10 Tagen – Deutsche haben meist 24 bis 30 Tage pro Jahr.
Besondere Herausforderung: Reisen nach ChinaDan Riccio, Vorstand der Hardware-Entwicklung bei Apple, sah besonders im Verbot von Flugreisen nach China ein gigantisches Problem: Apple-Ingenieure besprachen und planten sonst neue Projekte direkt mit Fertigern vor Ort. Normalerweise beginnt Apple mit diesen Gesprächen im Frühjahr für Projekte, welche im Herbst auf den Markt kommen, so Riccio – daher sei dies für Apple besonders schmerzlich. Riccio meint hier neue iPhone-Modelle, welche Apple schon seit vielen Jahren stets im Herbst vorstellt und ausliefert. In diesem Jahr wurden die Modelle aber später als üblich auf den Markt gebracht – was wohl der Pandemie geschuldet ist.
Mittlerweile hat sich Apple angepasst und verwendet nun iPads mit Augemented-Reality-Software, um Techniker bei Fertigern einzuweisen und so Vor-Ort-Besprechungen zu ersetzen.