Apple gibt ProRes RAW frei – für Windows
Apple stellte ProRes zusammen mit Final Cut Studio 2 im Jahr 2007 vor. Dabei handelt es sich um ein verlustbehaftetes Videoformat, welches sich an professionelle Nutzer in der Post-Production richtet. Es ist der Nachfolger des Apple Intermediate Codecs und unterstützt Filmmaterial mit bis zu 8K Auflösung. Genau wie die H.264-, H.265-, MPEG- und JPEG-Standards setzt ProRes ebenfalls auf diskrete Kosinustransformation, um das Filmmaterial zu komprimieren.
ProRes hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Standard in der Filmbranche gemausert und kommt häufig zur Anwendung. Vor zwei Jahren stellte Apple ProRes RAW vor. Grundsätzlich basiert ProRes RAW auf derselben Technologie, aber der Codec komprimiert die direkten unveränderten Kamera-Sensor-Daten, so dass eine bessere Qualität und Farbtreue erreicht wird.
ProRes RAW für WindowsUm die Zusammenarbeit mit Windows-Nutzern im professionellen Umfeld zu vereinfachen, hat Apple nun ProRes RAW für Windows in einer ersten Beta-Version herausgegeben. Damit lassen sich ProRes-RAW-Dateien direkt in einigen ausgesuchten Programmen aus der Windows-Welt bearbeiten. Die erste Beta ist mit folgenden Windows-Programmen kompatibel:
- Adobe After Effects
- Adobe Media Encocder
- Adobe Premiere
- Adobe Premiere Rush
Die Beta-Version von ProRes RAW für Windows kann ab sofort
kostenlos heruntergeladen werden. Ob auch die finale Version kostenfrei von Apple zur Verfügung gestellt wird, ist unklar. Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, da Apple die Interoperabilität mit den eigenen Lösungen in der Filmwelt gewährleisten will, ohne Nutzer zur Kasse zu bitten.
ProRes RAW für Windows setzt Windows 10 voraus – und ist nur mit der 64-Bit-Version kompatibel. Die erste Beta steht auf Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch zum Download bereit. Etwas merkwüridg ist, dass auf dem Icon von ProRes RAW für Windows neben Logic und Final Cut auch das Piktogramm von Apple Aperture verwendet: Apple stellte die eigene Fotoverwaltung bereits vor Jahren ein.