Apple gibt bekannt: Ab Herbst wieder Analyse von Siri-Sprachschnipseln – aber diesmal freiwillig
Von Anfang an war bekannt, dass Siri-Sprachbefehle zu Apple geschickt und dort verarbeitet werden. Dies ermöglicht unter anderem, Verbesserungen auch ohne ein Systemupdate vornehmen zu können, außerdem muss auf den jeweiligen Geräten keine lokale Wissensdatenbank liegen – das spart viel Speicherplatz. Für ziemliche Überraschung und auch Ärger sorgte hingegen ein im Juli erschienener Bericht, wonach Apple die Sprachaufnahmen aber nicht nur rein intern verwendet, sondern an externe Partner zur Analyse weitergibt. Diese manuelle Auswertung ist zwar durchaus üblich, Amazon und Google handhaben dies ähnlich, um beispielsweise fehlgeschlagene Anfragen zu analysieren, allerdings passt ein solches Vorgehen überhaupt nicht zu Apples Datenschutzethos. Dazu kommt, dass durchaus Rückschlüsse auf den jeweiligen Nutzer möglich sind, denn Orts- und App-Daten werden ebenfalls übermittelt.
Nur wenige Tage nach Veröffentlichung des Berichts gab Apple bekannt, besagte Auswertung auszusetzen. Mit sofortiger Wirkung wurde damit die Praxis gestoppt, jene teils sehr persönlichen Mitschnitte an Partner weiterzugeben. In der vergangenen Woche hieß es zudem, Apple beende nicht nur die Zusammenarbeit mit Drittanbietern, sondern trenne sich auch von internen Mitarbeitern, die sich um die Qualitätskontrolle des Sprachassistenten kümmerten.
Apples Ankündigung: Die konkreten VerbesserungenJetzt hat sich Apple per
Pressemitteilung zu Wort gemeldet und dargelegt, wie man konkret auf die Situation reagiert. Vorangestellt wird eine Stellungnahme, nicht nach den eigenen Standards agiert zu haben, wofür man sich entschuldige. Wie zuvor schon angekündigt, pausiere das "Siri grading program" gerade. Im Herbst wolle man zwar erneut Sprachaufnahmen analysieren und damit Siri verbessern, allerdings setze Apple zuvor wichtige Änderungen um:
1) In der Standardeinstellung werden die Audioschnipsel nicht mehr gespeichert und eventuell von Personen angehört, sondern nur noch im Rahmen computergenerierter Transkripte ausgewertet.
2) Nutzer können sich freiwillig dazu entschließen, am Verbesserungsprogramm teilzunehmen und explizit erlauben, dass Audioaufnahmen verwendet werden dürfen. Selbstverständlich lasse sich dies jederzeit widerrufen.
3) Es gibt fortan keine Zusammenarbeit mehr mit Drittanbietern, stattdessen dürfen Audioschnipsel nur noch von Apple-Mitarbeitern verwendet werden – wenn der Nutzer die Erlaubnis erteilt hat. Sollte es sich um eine versehentliche Aufnahme handeln, so seien die Mitarbeiter angewiesen, diese umgehend zu löschen.