Apple hat mehr Vermögen als ganze Branchen
Gestern hatten wir darüber berichtet, dass Apples Schuldenstand auf die Rekordsumme von mehr als vierzig Milliarden Dollar gestiegen ist, da Apple zur Finanzierung von
Aktienrückkauf und Dividendenausschüttung Anleihen ausgibt. Die erforderlichen Summen befinden sich nicht in Apples Heimatland, daher leiht sich Apple das Geld bei Anlegern und bezahlt dafür Zinsen - andernfalls wären es hohe Steuern bei der Rückführung in die USA. Apple hat allerdings nicht nur hohe Schulden bei Anlegern, gleichzeitig klettern auch die Barreserven auf immer schwindelerregendere Höhen. Knapp 195 Milliarden Dollar hat Apple inzwischen auf der hohen Kante - 171 Milliarden Dollar liegen davon im Ausland. Lediglich die kombinierten Vermögen der gesamte IT- und Medizinbranche fallen noch höher aus, als die des Einzelunternehmens Apple.
Die Zahl wird noch eindrucksvoller, wenn man sie mit der gesamten Technologiebranche vergleicht. Alle Technologie-Unternehmen der USA kommen kombiniert auf 690 Milliarden Dollar Vermögen,
Microsoft verfügt als zweitreichstes US-Unternehmen über 90 Milliarden Dollar, Google liegt bei 64 Milliarden Dollar. Vor etwas mehr als drei Jahren hatte Apple angekündigt, wieder Dividenden zu bezahlen und eigene Aktien zurückzukaufen. Erst im April gab Apple an, das Rückkaufprogramm erheblich zu erweitern und bis 2017 200 Milliarden Dollar aufbringen zu wollen. Auch die Höhe der Dividende wurde erneut nach oben geschraubt (52 statt 47 Cent).
Im laufenden Quartal
übersteigt Apples Barvermögen wohl die Grenze von 200 Milliarden Dollar deutlich. Selbst wenn Apple sämtliche IBM-Aktien kaufen würde, blieben damit immer noch mehr als 30 Milliarden Dollar übrig - also wäre als Zugabe fast auch noch ganz Adobe finanzierbar. Von Microsoft könnte Apple immerhin rund 60 Prozent der Wertpapiere aufkaufen. Schon oft wurde daher spekuliert, ob Apple nicht irgendwann einmal ein richtig großes Unternehmen aufkaufen wolle - mit Ausnahme von Beats konzentriert sich Apple aber weiterhin auf kleinere, unbekannte Anbieter. Apple geht es dabei meist um bestimmte Technologien oder hochkarätige Fachleute, weniger um weitere Markennamen.