Apple holt die Milliarden nach Hause: Viele neue Jobs, neuer Campus und Mitarbeiter-Boni
Jahrelang saß Apple auf einem immer größeren Berg aus Barreserven; von 250 Milliarden US-Dollar sprach man zuletzt. Trotzdem sammelte der Konzern in den USA immer wieder Geld per Schuldscheinen ein, denn die Reserven lagen im Ausland und bei einer Verwendung in den USA, einer Repatriierung, wären 30 Prozent davon versteuert worden. Diese Ausgangslage hat sich mit Präsident Trumps jüngster Steuerreform grundlegend gewandelt - und prompt kündigt Apple einen wahren Geldsegen für die US-Wirtschaft an.
Fast gesamte Reserven sollen in USA zurückgeholt werdenInsgesamt 350 Milliarden Dollar will Apple über verschiedene Wege in den nächsten fünf Jahren in den Wirtschaftskreislauf auf dem Heimatmarkt stecken. Diese teilen sich auf in Investitionen, neue Arbeitsplätze, Steuerzahlungen und heimische Zulieferer. Aufgebracht wird das Geld durch das Heimholen eines großen Teils der Auslandsmilliarden. Der Apple-Ankündigung zufolge sorge dies unmittelbar für 38 Milliarden an Steuerzahlungen, angeblich die größte Einmalzahlung der US-Geschichte. Legt man den reduzierten Steuersatz von 15,5 Prozent zugrunde, ergibt dies eine Repatriierungssumme von 245 Milliarden Dollar, also so gut wie den gesamten Reservenberg.
Neue Arbeitskräfte, neuer CampusDafür möchte der Konzern in den USA bald 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen, wofür 30 Milliarden Dollar vorgesehen sind. Für diese sei außerdem der Bau eines weiteren Apple-Campus vorgesehen. Über den genauen Ort wird der Konzern erst später in diesem Jahr informieren. Hauptzweck dieser neuen Niederlassung sei zunächst, eine Zentrale für den technischen Kundensupport zu bilden.
Neue Datenzentren, Mitarbeiter-Boni, Fonds-AufstockungWeitere 10 Milliarden Dollar will Apple in neue Datenzentren in den USA stecken, etwa durch Neubauten in Reno, wo CEO Tim Cook aktuell ein Interview zu dem Thema an ABC News gegeben hat. Auch aktuelle Apple-Beschäftigte sollen von dem Geldregen profitieren: Aktienoptionen im Wert von 2.500 Dollar warten auf Angestellte unterhalb der Manager-Ebene. Schließlich und endlich erhöht Cupertino auch den Umfang des »Advanced Manufacturing Fund« von einer Milliarde auf 5 Milliarden Dollar. Diese Gelder sollen dabei helfen, auch in den USA eine funktionierende Zulieferindustrie aufzubauen, damit nicht stets alle Aufträge nach China gehen. Bisherige Nutznießer dieses Fonds waren Unternehmen wie Corning (Gorilla Glass) und Finisar (Komponenten der TrueDepth-Kamera im iPhone X).
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