Apple im Zeitplan: Umstellung der Macs auf "Apple Silicon" 2022 abgeschlossen
Gestern präsentierte Apple endlich die nächste Generation des MacBook Pros – mit den schnellen M1-Pro- und M1-Max-Chips. Die meisten Apple-Anhänger und auch die Fachpresse ist von den neuen Modellen begeistert: Apple zeigt, dass die von den iPhone-Prozessoren abstammenden M-Chips die Konkurrenz aus dem Hause Intel und AMD auch im High-End-Sektor in die Schranken weisen können – bei deutlich höherer Energieeffizienz.
Im Winter 2020 stellte Apple den M1-Chip vor – zuerst setzte der Konzern den M1 im MacBook Air, MacBook Pro 13" und Mac mini ein. Im April folgte schließlich der iMac M1 – mit unverändertem Prozessor. Leistungsmäßig ist dies auch kein Problem, denn der M1 bietet ausreichend Power. Aber viele Apple-Anhänger hätten sich zumindest einen Ausblick auf die kommenden Apple-Chips gewünscht.
Warten bis OktoberViele Marktbeobachter sahen die lange Durststrecke zwischen der Ankündigung des M1 und der gestrigen Vorstellung als Zeichen, dass Apple dem internen Zeitplan hinterherhinkt und deutlich mehr Zeit benötigt, um sich endgültig von Intel zu verabschieden. Die Corona-Pandemie geht natürlich auch nicht komplett an Apple vorbei: Hürden bei der Zusammenarbeit der Mitarbeiter und Lieferschwierigkeiten treffen den Konzern aus Cupertino wie jeden anderen auch.
Zusätzlich wurden Bedenken laut, dass Apple den Erfolg des M1 im Low-End- und Mid-Range-Segment nicht im professionellen Bereich wiederholen kann und die Architektur der Apple-Chips nicht ausreichend "nach oben" skalieren. Doch zumindest im Laptop-Markt konnte Apple letztere Bedenken gestern wohl entkräften.
Cook: Zwei-Jahres-UmstellungApple-CEO Tim Cook scheint sicher zu sein, dass Apple im Zeitplan liegt: Während des gestrigen Events sagte Cook, dass Apple sich mitten in einer Zwei-Jahres-Umstellung befinde. Je nachdem, was Apple als Beginn der Umstellung definiert, rechnet der Konzern wohl mit dem Abschluss im Sommer oder im Winter 2022. Denn Apple kündigte die Umstellung auf die eigenen ARM-Chips im Sommer 2020 auf der Worldwide Developers Conference an, die ersten Modelle erschienen schließlich im Winter 2020.
Ausstehend: iMac und Mac ProBei fast allen verkauften Macs handelt es sich um Laptops – Desktop-Macs verloren in den letzten zwei Dekaden deutlich an Bedeutung. Mit der gestrigen Ankündigung hat Apple die Umstellung der MacBook-Reihe abgeschlossen, denn der Konzern bietet kein einziges Intel-Laptop mehr zum Kauf an.
Mit der gestrigen Bemerkung von Tim Cook kündigte Apple die Umstellung des iMacs 27" und Mac Pros im kommenden Jahr an. Die Gerüchteküche geht aktuell davon aus, dass Apple im Frühjahr oder Sommer 2022 das MacBook Air komplett überarbeitet – und mit dem Nachfolger des M1 ausstattet: Dem M2. Daher könnte der kommende iMac und Mac Pro im Herbst bis Winter 2022 erscheinen – und zwar wahrscheinlich mit der Performance-Variante des M2.