Apple in Unternehmen: Die neue Strategie scheint aufzugehen
Nachdem IBM sich positiv über die Unternehmenspartnerschaft mit Apple
geäußert hat,
untersuchten jetzt Beobachter die Position des Konzerns in der Wirtschaftswelt insgesamt. Während Apple keine dedizierten Unternehmenslösungen anbietet, setzt man in Cupertino anscheinend auf eine andere Strategie – und diese scheint zu funktionieren.
Cloudbasiertes Identitätsmanagement: FehlanzeigeEinige Lösungen wie man sie von anderen Plattformen kennt, sucht bei Apple vergebens. So gibt es etwa keine cloudbasierten Management-Tools. Google bietet beispielsweise Software- und Hardware-Organisation über die Cloud an, Microsoft hat einen ganzen Strauß an Enterpriselösungen im Portfolio. Die IT eines Unternehmens über macOS- beziehungsweise iOS zu administrieren, fällt besonders nach dem praktischen Wegfall von macOS-Server schwer – jedenfalls mit Lösungen aus Cupertino. Doch die Strategie Apples weist in eine andere Richtung, die vielleicht mehr Erfolg verspricht.
Plattform für PlattformenZugleich hat Apple unter anderem mit ihrer MDM-Schnittstelle (Mobile Device Management) Rahmenbedingungen geschaffen, um anderen Anbietern solche Lösungen zu ermöglichen. So stellt etwa
jamf eine Komplettlösung zur Verwaltung von Apple-Geräten in großen Umgebungen wie Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen dar. Jamf beschäftigt 800 Mitarbeiter an rund 30 Standorten rund um den Globus, die sich um cloudbasiertes Gerätemanagement für jede Betriebsgröße kümmern. Zu den Kunden gehören nach eigenen Angaben 15 der 25 größten Fortune-500-Konzerne, sowie rund 6000 Bildungseinrichtungen. Die dazugehörige Community besitzt 62.000 Mitglieder.
Stille Implementation für die meisten AnbieterWährend Apple 2008 noch ankündigte, das iPhone 3G werde Exchange unterstützen, können 2018 alle Geräte auch in die meisten anderen Umgebungen integriert werden. Neben IBM arbeitet zudem SAP in hohem Maß mit Apple-Produkten. Die Unternehmen können sie etwa über die Azure Active Directory einbinden, die das lokale macOS-Login umgeht. So schadet es nicht, dass Microsofts Cloud-Business sich steigender Beliebtheit erfreut, Apple liefert dazu ein intuitives, robustes Betriebssystem und zuverlässige Hardware. Apples offene APIs machen es zudem für Dritthersteller einfach, entsprechende Lösungen bereitzustellen. Der Multiplattform-Ansatz gewährleistet zudem das parallele Verwenden verschiedener Enterprise-Lösungen ohne große Kompatibilitätsprobleme.
Alle Vorteile auf der HandDurch die nahtlose Einbindung und die Verfügbarkeit der gängigsten (Office-)Unternehmensanwendungen bedeutet es für das Unternehmen nur noch wenig Unterschied, welches Endgerät der Nutzer verwendet. Das gilt in erster Linie für Microsofts Industriestandard-Software, aber auch für viele andere Suiten. So sind die Nutzer zufrieden, weil sie die gewünschten Geräte verwenden und einbinden können, die Administratoren freuen sich über langlebige Geräte, die vergleichsweise lange Support-Dauer und hohe Wiederverkaufswerte haben. Zudem loben Führungskräfte von SAP, Microsoft und IBM Apples innovative Hardware-Entwicklung und die hohen Sicherheitsmaßstäbe des Konzerns.
Zuverlässige Lösungen innerhalb der Apple-Dienste Apple hat schon immer einen hohen Anspruch an die Integrationsfähigkeiten der eigenen Lösungen gehabt. So setzte man häufig auf bestehende Plattformen (Apache, BSD…) und unterstützte offene Industriestandards. Zudem verzahnt der Konzern gerne die eigenen Dienste und Geräte sinnvoll, beispielsweise das Verwenden von HomeKit über ein Apple TV als Hub, welcher sich wiederum über iPhones und iPads ansteuern lässt. Damit eröffnen sich etwa für Krankenhäuser und Hotels vernetzte Möglichkeiten, zum Beispiel Klienten-iPads, die Jalousien und Beleuchtung steuern können. Stück für Stück hat sich Apple durch die eigene Politik in die Herzen der IT-Manager geschlichen und steht damit auch in den Unternehmensumfeldern glänzend da.