Apple in der Absatzkrise: Mögliche Gründe schwacher iPhone-Verkäufe
Während Apple schweigt, sprechen die Zulieferfirmen es aus: Der Absatz stagniert. Keiner der Vertragsfertiger nimmt im Laufe der Absatzwarnungen und -korrekturen den Namen Apple auch nur in den Mund, doch pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Die iPhone-Verkäufe bleiben unter den Erwartungen. Und das bei sowieso rückläufigen Smartphone-Umsätzen. Nun fragen sich Analysten, ob Apple Fehler gemacht hat und welche.
Alle Produktionsaufträge reduziertQuellen haben es dem Wall Street Journal
gesteckt: Apple hat alle Fertigungsaufträge für die iPhones Xs, Xs Max und XR heruntergefahren. Das Ergebnis sind strauchelnde Auftragsproduzenten und frustrierte Mitarbeiter an den Bändern. Gleich
vier Zulieferer mussten Umsatzwarnungen herausbringen, ihre Aktienkurse fallen zweistellig. Auch Apple kündigte am Monatsbeginn an, das Weihnachtsquartal werde vermutlich nicht so glänzen wie die bis dahin optimistische Analystenschar es prognostizierte. Informanten zufolge liegt ein Grund darin, dass der neue Modell-Fahrplan es Apple erschwert habe, die Anzahl der benötigten Teile und Geräte vorherzusagen. Offensichtlich war man in Cupertino auch insgesamt etwas zu optimistisch.
Sorgenkind iPhone XRUm rund ein Drittel soll Apple alleine die zu produzierenden Einheiten des iPhone XR gekürzt haben. Wenn die kursierende Zahl von 70 Millionen Stück zwischen September und Februar stimmt, hieße das, dass die Lieferanten über 23 Millionen Einheiten weniger zu bestücken und montieren hätten. Bei
Foxconn laufen derweil nur 45 der 60 vorbereiteten Fertigungsstraßen. Das erinnert an die Geschichte des iPhone 5c. Das Gerät ließ für einen 100 Euro niedrigeren Kaufpreis eine Reihe Features des großen Bruders 5s vermissen. Zunächst fielen die Verkäufe weit unter die Erwartungen. Allgemein konstatierte die Szene, das Telefon sei für Preisbewusste mit rund 549 Euro zu teuer, Early Adopter und Premiumkunden greifen sowieso zum Top-Modell. Ähnliche Umstände liegen auch im Verhältnis zwischen Xs und XR vor. Die Einstiegspreise liegen mit 849 zu 1149 zwar 300 Euro weit auseinander, aber das XR ist auch technisch näher am Topmodell als es seinerzeit das 5c war.