Apple in der Absatzkrise: Mögliche Gründe schwacher iPhone-Verkäufe
Kommt das XR – wie das 5c – wieder zurück?Eine andere Argumentation greift ebenfalls beim iPhone XR: Wenn der Hersteller gleichzeitig ein besseres Modell vorstellt, dann sinkt automatisch die Attraktivität des Vertreters aus der zweiten Reihe, egal wie gut und neu der ausfällt. Sollte sich tatsächlich die Geschichte des 5c wiederholen, gibt es jedoch auch gute Nachrichten: Im Laufe seines Lebenszyklus soll sich das Smartphone im farbigen Kunststoffgehäuse insgesamt
gar nicht so schlecht verkauft haben. An die optimistische Vorhersage, das XR werde ungefähr die Hälfte aller iPhone-Verkäufe der neuen Serien ausmachen, glaubt jedoch vermutlich niemand mehr. Damals kursierten allerdings auch Einstiegspreise von 699 US-Dollar, die sich nicht bewahrheiteten.
Preis-Strategie mit RisikenDaneben fallen Experten verschiedene Entscheidungen auf, die mit einigem Risiko einhergehen. Zu allererst wird immer die Preispolitik Apples genannt. Die Preisspanne von 649 bis 769 US-Dollar in 2016 auf nun 749 bis 1099 US-Dollar heraufzuschrauben, berge einige Unsicherheiten, sagen Analysten. Auf der anderen Seite stellt Bloomberg-Redakteur Alistair Barr
fest, dass Apple noch nie so viele Modelle im Angebot hatte wie heute. Es sei noch nie da gewesen, dass man bei Apple für 1000 Dollar ein iPhone kaufen konnte, aber auch für die Hälfte. Damit kann nur das iPhone 7 gemeint sein, das tatsächlich für 519 Euro im Apple-Shop steht. Beim iPhone X hat diese Strategie schon gezogen: Das zuvor mäßig verkaufte
iPhone 8 erlebte einen kleinen Boom, nachdem das Publikum sah, dass das iPhone X die 1000-Euro-Schallmauer durchschlägt. Dennoch – und das wiederum widerspricht der landläufigen Meinung über Smartphone-Preise – war das iPhone X ein sehr erfolgreiches Modell. Apple-CEO Cook
spricht vom erfolgreichsten Einzelmodell der Smartphone-Geschichte. Allerdings war es auch offensichtlich anders, neuer als die meisten Konkurrenzgeräte. Ein Umstand, den sein Nachfolger Xs nicht teilt.