Apple in der Absatzkrise: Mögliche Gründe schwacher iPhone-Verkäufe
Keine konkreten ZahlenMindestens so stutzig wie Handelskrieg und sinkende iPhone-Verkäufe machen Analysten nach Aussage von Bloomberg allerdings
Apples Ankündigung, keine Verkaufszahlen mehr zu veröffentlichen. Die waren bisher auch nicht besonders detailliert, so fehlte seit jeher die Aufstellung nach Modellen, aber sie gaben zumindest eine Orientierung. So fällt es Apple in Zukunft noch einfacher, sich einfach die Zahlen herauszupicken, die den Konzern bei der Quartalskonferenz glänzen lassen. Zum anderen soll dieser Schritt eventuell zwei Dinge verschleiern: Zum einen, wie stark Apple von der Erhöhung der Marge profitiert. Die Frage "Wieviele Millionen Units vergangener Modelle machen die kontinuierlichen Preiserhöhungen aktueller Modelle wett?" lässt sich somit in der Zukunft noch schwerer beantworten. Der zweite Punkt betrifft Versäumnisse in der Modellpolitik. Die Mac-Absatzzahlen der vergangenen Quartale zeigten zuweilen ziemlich deutlich, dass Apple die Modellpflege in diesem Bereich stark vernachlässigt. In Zukunft müssen sich die Analysten also noch stärker auf Berechnungen aus dritter Hand verlassen, um die Auswirkungen Apples Politik einschätzen zu können.
Das Risiko liegt bei den ZulieferernDen meisten Schaden durch
falsche Prognosen und fragwürdige Produkt- und Preispolitik erleiden die Zulieferbetriebe. Schon beim iPhone 6s, das dem meistverkauften Modell 6 folgte, verkalkulierte man sich und die Fabriken mussten mit Überkapazitäten und Unterauslastung zurechtkommen. Auch letztes Jahr soll die Produktionsprognose Apples weit übers Ziel hinausgeschossen sein, sodass die Auftragsfertiger die Auflage des iPhone X im ersten Quartal diesen Jahres um 20 Millionen Einheiten senkten. Zudem liegt bei den Fertigungsfirmen das Kerngeschäft bei Hardware, nur bei Hardware. Währenddessen baut Apple seinen Dienste-Sektor immer weiter aus. Analysten begrüßen den langsamen Kurswechsel. Nun müssen sich Apples Angebote nur noch erfolgreich auf dem Markt behaupten. Alistair Barr stellte im oben verlinktem Video dazu die richtige Frage: Wird Apples Streaming-Angebot so gut sein wie das von Netflix und Amazon? Den Absatz seiner Hardware betreffend, wird sich zeigen, ob die Preisgestaltung vom Kunden angenommen wird. Trotz aller Unkenrufe und Unsicherheiten rechnen viele Beobachter wieder mit hervorragenden Zahlen zum nächsten Quartalsbericht.