Apple in der Alliance for Open Media - Amazon, Google & Netflix ebenfalls Mitglieder
Wie aus einer aktuellen Mitgliederliste der Alliance for Open Media hervorgeht, ist Apple der IT-Organisation offenbar zu Jahresbeginn beigetreten bzw. hat dies öffentlich gemacht. Die Allianz hat sich der Entwicklung verbesserter Video-Formate und -Codecs verschrieben, welche eine plattformübergreifende Wiedergabe von Video-Streams ermöglichen sollen. Bemerkenswert ist dies insofern, da hiermit vor zwei Jahren ein Konkurrent zur MPEG-Group mit ihrem 4K-fähigen H.265/HVEC-Codec gebildet wurde.
Obwohl Apple vor zwei Jahren nicht an der Gründung der "Alliance for Open Media" beteiligt war, wird der Konzern nun in der Reihe der Gründungsmitglieder
aufgeführt. Ursprünglich zählten nur Amazon, Cisco, Google, Intel, Microsoft, Mozilla und Netflix zu den Gründern. Neben Apple werden mittlerweile auch ARM, Facebook, IBM sowie Nvidia als Gründungsmitglieder aufgeführt.
Allen Mitgliedern gemeinsam ist die Arbeit an einen neuen Video-Codec namens AV1, der im Vergleich zu H.265/HVEC bei gleicher Bildqualität weniger Datenvolumen benötigen soll. Gegenüber Medienvertretern
wollte sich Apple nicht zur der Allianz sowie den eigenen dahinter stehenden Unternehmensplänen äußern. Es ist ab davon auszugehen, dass es Apple vor allem um eine flexible Streaming-Unterstützung für das Apple TV, den iTunes Store und den Web-Browser Safari geht.
Neben einer verbesserten Kompressionstechnologie soll AV1 im Vergleich zu den MPEG-Standards auch eine einfachere einheitliche Lizenzierung der zugehörigen Patente ermöglichen. Im Fall der MPEG-Unterstützung müssen Unternehmen Lizenzen von drei Patentgruppen einholen, was aufgrund unterschiedlicher Lizenzmodelle nicht nur schwierige Verhandlungen zur Folge haben kann, sondern die Unterstützung auch kostspielig macht. Im Gegensatz dazu soll AV1 für Mitglieder der Allianz keine Lizenzgebühren nach sich ziehen, was einige Beobachter jedoch für ein eher unerreichbares Ziel halten.