Apple ist einer von Amazons größten Kunden: Mehr als 30 Millionen Dollar pro Monat für AWS
Apple und Amazon sind Konkurrenten, etwa in Sachen Audio- und Videostreaming oder beim Verkauf von elektronischen Büchern. Aber die beiden Großkonzerne verbindet auch eine enge Zusammenarbeit: 360 Millionen US-Dollar im Jahr spült der kalifornische Hersteller durch die Nutzung des Clouddienstes Amazon Web Services (AWS) in die Kassen des Handelsriesen.
Apple braucht große KapazitätenDurch den Ausbau der hauseigenen Dienstesparte benötigt Apple enorme Kapazitäten in Rechenzentren. Obwohl das Unternehmen große Summen in den Aufbau einer eigenen Infrastruktur investiert, ist es nach wie vor auf externe Dienstleister angewiesen. Offenbar ist der iPhone-Hersteller derzeit noch nicht in der Lage, die wachsende Nachfrage nach Services wie beispielsweise iCloud, Apple Pay oder den iOS App Store aus eigener Kraft schnell und zuverlässig zu befriedigen.
Enge Geschäftsbeziehung zu AmazonApple nutzt daher unter anderem AWS, aber auch Clouddienste von Google und Microsoft. Am engsten sei dabei die Beziehung zu Amazons Service,
berichtet CNBC unter Berufung auf gut unterrichtete Personen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres seien durchschnittlich 30 Millionen US-Dollar pro Monat aus Cupertino an den Onlinehändler überwiesen worden. Wenn sich diese Entwicklung fortsetzt, wird Apple also am Ende des Jahres 360 Millionen für die Nutzung von AWS ausgegeben haben. 2018 waren es informierten Kreisen zufolge lediglich etwa 10 Millionen US-Dollar weniger.
1,5 Milliarden US-Dollar in fünf JahrenAn dieser Situation dürfte sich in Zukunft wenig ändern. Angeblich hat Apple in einem jüngst abgeschlossenen Vertrag mit Amazon zugesichert, in den kommenden fünf Jahren Clouddienstleistungen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar in Anspruch zu nehmen. Das macht den kalifornischen Hersteller zu einem der wichtigsten AWS-Kunden, noch vor den Großabnehmern Lyft (100 Millionen US-Dollar pro Jahr) und Pinterest (125 Millionen US-Dollar pro Jahr).
Massive Ausweitung der eigenen DiensteGleichzeitig investiert Apple allein in diesem Jahr rund 4,5 Milliarden US-Dollar in die hauseigene Cloud-Infrastruktur. Bis 2023 will das Unternehmen hierfür insgesamt 10 Milliarden US-Dollar aufwenden. Offenbar geht man in Cupertino allerdings davon aus, dass diese Summen nicht für die anstehende massive Ausweitung der eigenen Dienste ausreichen werden. Es spricht also vieles dafür, dass der Umbau vom Gerätehersteller zum Serviceanbieter in den kommenden Jahren weiter forciert werden wird.