Apple kann (und will) Nutzerdaten von iOS-Geräten nicht weitergeben
Das US-amerikanische
Justizministerium möchte Apple zwingen, auf Anfrage alle Daten eines verdächtigen iPhones auszulesen und an die Behörde weiterzuleiten. Schon im April nannte ein Staatsanwalt das iPhone ein „dunkles Telefon“, geeignet für Terroristen, weil man nicht so einfach an die Nutzerdaten komme. Gegenüber dem zuständigen Richter äußerte sich Apple nun schriftlich, dass die Verschlüsselungstechniken seit iOS 8 gar kein Auslesen der Daten von Seiten Apples mehr ermöglichen - und was die wenigen iPhones betrifft, die noch ältere Systeme tragen, möchte Apple auch nicht schnüffeln.
Stärkere Verschlüsselung seit iOS 8Laut Gerichtsunterlagen gab Apple zu Protokoll, dass inzwischen 90 Prozent der iPhone-Besitzer mit iOS 8 oder neuer arbeiten. Für diese gäbe es überhaupt nicht die technische Möglichkeit, die Daten abzugreifen und an staatliche Stellen weiterzuleiten. Der Anfrage des Justizministerium nachzukommen, sei also unmöglich. Seit iOS 8 verwendet Apple stärkere Verschlüsselungsmethoden, die Zugriff auf die Daten ohne den PIN-Code unmöglich machen, auch für Apple. Mit diesem Feature reagierte Apple damals auf die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden über das NSA-Spähprogramm.
Herausgabe der Daten eine „unangemessene Belastung“?Was die zehn Prozent iPhones angeht, die iOS 7 oder älter installiert haben, bekannte Apple, an die Daten herankommen zu können. Das spezielle Gerät, durch welches das gesamte Verfahren seinen Anfang nahm, gehört zu diesen zehn Prozent. Trotzdem widersetzt Apple dem Ansinnen des Justizministeriums auch hier und bat das Gericht eindringlich, nicht zur Herausgabe der Daten gezwungen zu werden.
„Apple in diesem Fall zum Auslesen der Daten zu zwingen, ohne klare juristische Grundlage, würde das Vertrauen zwischen Apple und den Kunden beeinträchtigen und den Markennamen Apples ernsthaft beschädigen“, schrieb Apples Anwalt dazu. Damit deutet er an, dass die erzwungene Herausgabe eine „unangemessene Belastung“ für Apple wäre. Eine Anhörung vor dem Gericht in Brooklyn, New York, ist für Donnerstag angesetzt.
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