Apple kaufte mehr Unternehmen als alle anderen – im AI-Sektor
Oft haben kleinere, hoch spezialisierte Unternehmen zwar innovative Ideen, ihnen fehlen jedoch Kapital und Personal, daraus dann Produkte zu machen. Wer nicht gerade mit Risikokapital überschüttet wird, steht daher vor der Herausforderung, wie sich eine neue Technologie monetarisieren ließe. Oft lautet der Weg aus dieser Lage, das Unternehmen samt des Fähigkeitenschatzes an einen größeren Anbieter zu verkaufen. Vor allem auch dann, wenn bereits wichtige Patente gehalten werden, sind Übernahmen an der Tagesordnung. Traditionell zählt Apple zu jenen großen Unternehmen, die sich bevorzugt bei kleineren Anbietern umsehen, anstatt milliardenschwere Großkäufe anzukündigen. Beats (3 Milliarden Dollar) war damals eine ziemliche Ausnahme.
Seit 2016: Apple führt die Liste anEine Statistik zeigt, wie aktiv Apple in den vergangenen fünf Jahren vorging und auf eifriger Shopping-Tour war. In dieser Zeit erwarb Apple gleich 25 auf AI-Technologien spezialisierte Unternehmen – mehr als jeder andere. Google griff in dieser Zeit nur in 14 Fällen zum Scheckbuch, in der gesamten Tech-Branche sind 60 Aufkäufe bekannt. Als Grund für die ausgeprägte Kauflaune aus Cupertino gilt die simple Tatsache, dass Apple dringend den hauseigenen Sprachassistenten Siri verbessern muss. Zwar war Apple vor einem Jahrzehnt einer der ersten auf dem Markt, fiel dann aber gegenüber Mitbewerbern zurück.
Die oberhalb eingefügte Grafik
von GlobalData zeigt, was sich seit 2016 tat und welche Konzerne sich viel zusätzliches Know-How durch Übernahmen sicherten. Für Apple war 2017 insofern ein besonders ereignisreiches Jahr, gleich sieben AI-Unternehmen wechselten unter das Dach Cupertinos. Zu den namhaftesten Anbietern, die sich Apple schnappte, zählen dabei Shazam zur Verstärkung des Musik-Bereichs sowie Lighthouse AI. Wenn es eine offizielle Stellungnahme von Apple gibt, heißt es stets nur, man übernehme regelmäßig andere Hersteller, äußere sich aber grundsätzlich nicht zu Gründen und weiteren Absichten. Meistens ist daher nicht auf den ersten Blick erkennbar, warum Apple Interesse an einem Unternehmen zeigte.