Apple knallhart: Keine Benefits für Gewerkschaftsmitglieder in Apple Stores
Apple steht dem Gewerkschaftsbeitritt der eigenen Mitarbeiter traditionell kritisch gegenüber. Das Unternehmen aus Cupertino schreckt dabei vor kaum einem Mittel zurück, um Angestellte von Gewerkschaften fernzuhalten – inklusive der Verbreitung von Mitteilungen an die Mitarbeiter, in denen vor entsprechenden Organisationen gewarnt wird.
Zumindest in einem Apple Store in Maryland (USA) haben die Anti-Gewerkschafts-Maßnahmen des Unternehmens nichts geholfen. Dortige Apple-Mitarbeiter traten der Gewerkschaft "International Association of Machinists and Aerospace Workers" bei. Das lässt sie Apple jetzt spüren: Neu angekündigte Zuschüsse und Gesundheitsvorsorge des Unternehmens erhalten nur Angestellte, die keiner Gewerkschaft angehören.
Gewerkschaftler müssen auf Zuschüsse und Benefits verzichtenApple hat diese Woche neue Zuschüsse für Weiterbildungen und Gesundheitsvorsorge-Benefits angekündigt, so
Bloomberg. Die gewerkschaftlich organisierten Store-Angestellten in Towson (Maryland) gehen dem Bericht zufolge hingegen leer aus. Entsprechende Benefits müsse die zuständige Gewerkschaft mit Apple aushandeln, so das Unternehmen.
Apples Einzelhandels-Chefin Deirdre O'Brien warnte Mitarbeiter bereits früher vor unterschiedlichen Behandlungen von Gewerkschaftsmitgliedern einerseits und dem restlichen Personal andererseits. "Unser Verhältnis zu Angestellten basiert auf einem offenen, kooperativen und direkten (sprich: ohne Gewerkschaft dazwischen; Anm. d. Red.) Engagement", so O'Brien. Wenn das Store-Personal von einer Gewerkschaft vertreten wird (inklusive Tarifverhandlungsvereinbarung), könne sich dies jedoch fundamental ändern – wie jetzt zu sehen in Maryland, in denen das Unternehmen Gewerkschaftsmitgliedern Zuschüsse und Vergünstigungen vorenthält.
Zu den für Gewerkschaftler nicht verfügbaren Benefits gehören unter anderem Zuschüsse bei Arztbesuchen und finanzielle Vorteile im Bildungsbereich.
Anti-Gewerkschafts-Kurs bei AppleApples rigides Vorgehen in Maryland soll laut Bloomberg weiteren Gewerkschaftsbeitritten im Unternehmen vorbeugen. Gewerkschaftliche Organisation soll so unattraktiv wie möglich werden/bleiben. Ob die Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Es könnte auch zu (noch) mehr Ärger bei den Mitarbeitern führen, die sich in ihren Arbeitsrechten unrechtmäßig eingeschränkt fühlen. Andere gewerkschaftskritische Unternehmen wie beispielsweise Starbucks haben ebenso eine "Zwei-Klassen-Gesellschaft" bei Mitarbeiter-Benefits, die Gewerkschaftsmitglieder benachteiligt.