Apple könnte Abo-Dienst für Spiele schon heute präsentieren
Eine Flatrate für Spiele auf dem iPhone/iPad könnte ein weiterer Dienst sein, den Apple heute der Öffentlichkeit vorführt. Das
vermutet zumindest Mark Gurman von Bloomberg. Aufgrund einiger Vorbehalte aus Spieler- und Entwickler-Kreisen könnte der Start jedoch holprig ausfallen.
Gaming-Abo ohne Freemium-SpieleSeit längerem kursiert das Gerücht, Apple arbeite an einem Abo-Service für iOS-Spiele. Dabei soll der iPhone-Hersteller Freemium-Titel ausschließen – also Spiele, die zunächst nichts kosten, später jedoch (bei jeder Gelegenheit) dazu auffordern, innerhalb des Spieles Mini-Käufe vorzunehmen. Stattdessen werde sich der Konzern auf beliebte Titel wie Minecraft, GTA, Tropico oder NBA 2k konzentrieren, die bisher weder auf In-App-Angebote noch Abo-Modelle setzen. Bei Apples Dienst soll es sich – im Gegensatz zum Google-Pendant Stadia – nicht um eine cloud-basierte Flatrate handeln. Vielmehr bündele das Abo Kauf-Spiele für iPhone und iPad, auf die der Nutzer dann beliebig zugreifen könne. In der Folge sammele Apple die Abo-Einnahmen und teile sie je nach Nutzungszeit zwischen den Entwicklern auf.
Erst ankündigen, dann erklärenDer Bericht geht davon aus, dass Apple die Spiele-Flatrate zwar schon heute präsentieren könnte, verfügbar soll sie jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt sein. Der Konzern werde die Entwicklerschar zunächst auf der WWDC darüber aufklären, wie die Mechanik genau funktioniert. Zudem könnte Apple auf der Entwicklermesse programmiertechnische Hilfeleistungen geben und weitere Teilnehmer an den Dienst präsentieren. Es ist weiterhin nichts darüber bekannt, wann die (weltweite) Kundschaft das Abo schließlich abschließen darf.
Ein weiterer Puzzlestein auf dem Weg zum Flatrate-GigantenSollte die Vermutung zutreffen, wäre die Gaming-Komponente das dritte Mitglied der neuen Abo-Familie. Im Vordergrund – da sind sich alle Beobachter einig – steht der Streamingdienst für (eigene) Filme und Serien, der unter der Apples TV-Marke erscheinen soll. Es häufen sich die Hinweise, Apple werde als Zwischenhändler für die Abos von HBO und Starz fungieren, um genug Content anbieten zu können. Unsicher sind sich die verschiedenen Quellen darin, ob Apple nur deren Inhalte offeriert oder gleich die kompletten Abos verkauft. Der Bloomberg-Bericht geht beispielsweise davon aus, dass die Abos von HBO ähnlich wie bei Amazons Channels als Extrapakete gebucht und separat bezahlt werden müssen. Zusätzlich soll eine neue Nachrichten- und Zeitschriften-Flaterate das Produktportfolio bereichern. Apple Music integriere der Technologieriese in ein All-In-Bundle, das alle Apple-Abos zu einem vergünstigten Gesamtpaket schnürt, heißt es weiterhin aus informierten Kreisen. Zusätzlich rechnen sie mit der Enthüllung einer Apple-Kreditkarte.
Neue Märkte, neue HerausforderungenSpiele per Abo anzubieten, stellt einen Trend dar, der die Spieler-Gemeinschaft entzweit. Es gibt immer noch eine hohe Anzahl von Spielern, die sich jeder In-App- und Abo-Offerte entziehen. Ein noch größerer Teil der Community fragt Freemium-Titel ab. Wenn man diese beiden Gruppen von der Gesamtschar der Spieler abzieht, bleibt nur eine niedrige Anzahl potenzieller Kunden. Daher wird es vermutlich schwer für Apple, die Mehrzahl der Gamer von dem neuen Dienst zu begeistern. Andere Anbieter, etwa Humble Monthly, versuchen bereits seit einiger Zeit, Abo-Modelle im Spielemarkt zu verankern. Trotz günstiger Preise scheint die Spielerschaft die Angebote nur zaghaft nachzufragen. Ein anderes Problem stellen die Entwicklerschmieden dar: Sollte es Apple nicht gelingen, die großen AAA-Studios zu gewinnen, mangelt es dem neuen Dienst an Attraktivität. Viele wissen jedoch von der Abo-Abneigung der Zielgruppe und könnten daher schwer zu überzeugen sein. Einige Majors, wie EA beispielsweise, arbeiten auf der anderen Seite schon an eigenen Abo-Offerten.