Apple kündigt an: iCloud ab iOS 16.3 weltweit mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ("Advanced Data Protection")
Im Dezember hatte Apple angekündigt, einen häufig geäußerten Kritikpunkt ausräumen zu wollen. Konkret geht es um die Verschlüsselung von Daten auf iCloud – genauer gesagt um Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Unter anderem iCloud- und Messages-Backups oder Fotos waren zwar auch zuvor verschlüsselt, allerdings konnte Apple die Daten entschlüsseln und diese beispielsweise zur Datenrettung oder für Ermittlungsbehörden zu verwenden. Dies fällt jedoch mit der neuen "Advanced Data Protection" weg, denn serverseitig gespeicherte Keys gibt es dann nicht mehr, nur noch die jeweiligen Endgeräte kennen diese.
iOS 16.3 erlaubt weltweite NutzungDie Ankündigung sprach damals nur von den USA, weitere Länder sollten später folgen. Allerdings scheint Apple zuversichtlich zu sein, die Funktion fortan weltweit anbieten zu können. Wie es jetzt nämlich heißt, aktiviert Apple den erweiterten Datenschutz schon mit iOS 16.3 weltweit. Somit ist es ab kommender Woche möglich, die Option in den Einstellungen zu aktivieren. Wie Apple verlauten ließ, erscheinen die nächsten Systemupdates bereits in wenigen Tagen, Release Candidates stehen bereits
zur Verfügung.
Es gibt weiterhin AusnahmenNicht Ende-Zu-Ende-verschlüsselt bleiben allerdings iCloud Mail, Kontakte und Kalender. Durch die Anbindung über offene Schnittstellen wie zum Beispiel IMAP oder CalDAV ist hier keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung umsetzbar. Auch
einige Metadaten unterliegen nicht der Advanced Data Protection, wenngleich Apple bereits angab, an dieser Stelle noch nachzubessern.
Wenn nicht beide Seiten Ende-zu-Verschlüsselung aktiviert haben, findet die gemeinsame Nutzung von Daten natürlich mit herkömmlicher Verschlüsselung statt – beispielsweise bei geteilten Dokumente, Erinnerungen und sonstigen kollaborativen Diensten.
Advanced Data Protection aktivierenBei der erstmaligen Aktivierung der "Advanced Data Protection" in den systemseitigen iCloud-Einstellungen muss der Nutzer Wiederherstellungskontakte wie auch einen Wiederherstellungsschlüssel festlegen – diese erlauben im Falle eines Totalverlustes aller Geräte den Zugriff auf die iCloud-Daten.
Allerdings gibt es hier eine wichtige Eigenheit zu beachten: Neu dem Account hinzugefügte Devices erlauben es erst nach drei Monaten, Advanced Data Protection als vertrauenswürdiges Gerät zu aktivieren. Apple will es Angreifern damit schwerer machen, Nutzer aus ihren Accounts auszusperren. Der Workaround lautet aber schlicht, ein bereits verwendetes Device zu nutzen, möchte man die erweiterte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwenden.