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Apple kündigt erste Version für Kontakt-Tracing-API an - und erntet zunehmend Kritik

Die Pläne Apples und Googles, eine gemeinsame API zu entwickeln, um der Corona-Pandemie Einhalt zu gebieten, nehmen immer mehr Form an: Eine erste Version der Kontakt-Tracing-API soll noch in diesem Monat bereitgestellt werden. Später soll es eine interoperable Bluetooth-Plattform für Android und iOS geben. Nun mehren sich aber auch kritische Stimmen: Neben dem französischen Staatssekretär für Digitales meldet sich nun auch ein US-Senator zu Wort.


Tracking per Software-Update
Apple und Google gaben unlängst bekannt, gemeinsam Maßnahmen entwickeln zu wollen, um das Virus SARS-CoV-2 wirkungsvoll einzudämmen. Bis Mitte Mai möchten die beiden Konzerne eine API in ihre Betriebssysteme implementieren, die behördlich autorisierten Apps Zugriff auf Tracking-Daten ermöglicht. Außerdem sollen planmäßig im zweiten Halbjahr Software-Updates auf iOS- und Android-Geräte eingespielt werden, die diese Schnittstelle beinhalten und den Anwender mittels Opt-in ermöglichen, am Kontakt-Tracing via Bluetooth teilzunehmen. Eine gesonderte App ist dann nicht mehr erforderlich.

Erste Version der API noch im April
Nun berichtet iGeneration von einem Gespräch Thierry Bretons mit Tim Cook. Breton ist EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen und forderte Cook in dem Gespräch unter anderem auf, die Anonymität, Interoperabilität und Transparenz dieses Vorhabens zu gewährleisten. Cook sagte Breton, dass eine erste Version der angekündigten Technologie am 28. April für Entwickler bereitgestellt werde.

Kritik an Apple und Google
Die Pläne der beiden IT-Giganten sind mittlerweile einiger Kritik ausgesetzt. Der französische Staatssekretär für Digitales, Cédric O, stößt sich an den Bluetooth-Restriktionen von iOS und fordert Apple auf, diese aufzuheben: Nur so könne Frankreich rasch eine eigene App für das Kontakt-Tracing veröffentlichen. Unterdessen hat der US-Senator Josh Hawley einen Brief an Tim Cook und Sundar Pichai, CEO von Google, geschickt. Hawley sorgt sich um den Datenschutz der US-amerikanischen Bevölkerung und befürchtet eine präzise Überwachungsmethode, die das Ende der Pandemie überdauern könnte. Mehrfach kritisiert Hawley Google und dessen Erfassung von Standortdaten, selbst wenn Anwender die entsprechende Einstellung deaktivierten. Der Senator beschließt den Brief mit der Forderung, beide CEOs für einen etwaigen Datenschutzverstoß haftbar zu machen.

Erste Apps bereits im Umlauf
In vielen Ländern gibt es bereits Apps, die Infektionsketten protokollieren oder Daten von Wearables auswerten. In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Anwendung namens Corona-Datenspende veröffentlicht. Der Chaos Computer Club (CCC) sieht diese App kritisch: Zwar verspreche das RKI komplette Verschlüsselung und Pseudonymisierung der Daten, allerdings würden diese nicht vom Smartphone, sondern von den Anbietern von Wearables geholt: Ferner verweist der CCC auf die von ihm veröffentlichten zehn Prüfsteine, die die Anforderungen an eine Contact-Tracing-App definieren.

Kommentare

Radetzky23.04.20 15:43
"Hawley sorgt sich um den Datenschutz der US-amerikanischen Bevölkerung und befürchtet eine präzise Überwachungsmethode"

Klar, kann ich verstehen.
Wenn er sich sorgt, dass der Spieß auch umgedreht werden könnte.
+3
netspy
netspy23.04.20 16:00
In vielen Ländern gibt es bereits Apps, die Infektionsketten protokollieren. In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Anwendung namens Corona-Datenspende veröffentlicht.
Die Corona-Datenspende App protokollieren keine Infektionsketten! Dafür ist diese App nicht gedacht und das leistet sie auch nicht.
+12
Dante Anita23.04.20 16:46
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.
+7
MikeMuc23.04.20 17:06
Dante Anita
Na dann nehm ich halt mein altes Dumbphone mit. Da is nix mit Smart. Soll mir mal wer nachweisen, das ich daher m für normale Zeiten noch ein iPhone hab
-1
alephnull
alephnull23.04.20 17:10
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.

Was wäre daran so schlimm (mal von denen abgesehen, die kein Handy besitzen). Ich darf lt. StVO auch nur Auto fahren, wenn ich den Führerschein dabei habe.
-23
Dante Anita23.04.20 17:20
alephnull

Naja, man braucht ja nur nach China zu schauen um zu sehen, was alles möglich ist. Orban hat sich auch weitgehende Möglichkeiten gesichert usw....
+3
MLOS23.04.20 17:24
Wie ist das denn mit dem Opt-In zu verstehen? Wird das freiwillig sein, oder kann man gar einsehen, was und wie wohin übertragen wird? Sonst predigt Apple doch auch stets die Datentransparenzfloskeln.
+1
My2Cent23.04.20 17:27
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.

Solche Befürchtungen sind zum Glück unbegründet, denn ein solches Verbot wäre leicht zu unterlaufen, indem man ganz einfach sein iPhone zuhause lässt, wenn man rausgehen will.
-1
alephnull
alephnull23.04.20 17:34
Dante Anita
alephnull

Naja, man braucht ja nur nach China zu schauen um zu sehen, was alles möglich ist. Orban hat sich auch weitgehende Möglichkeiten gesichert usw....

Und weil in China alles mögliche möglich ist, wird es möglicherweise auch bei uns passieren. Nach dieser Logik dürfte ich hier den Babys keine Kindernahrung mehr geben, weil die in China schon mal großflächig mit giftigen Mitteln gestreckt wurde.
-9
QuickSilverEX
QuickSilverEX23.04.20 18:04
My2Cent
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.

Solche Befürchtungen sind zum Glück unbegründet, denn ein solches Verbot wäre leicht zu unterlaufen, indem man ganz einfach sein iPhone zuhause lässt, wenn man rausgehen will.

du denkst zu kurz. siehe süd korea. bist du draußen und zahlst ein sprudelwasser haben sie einen querverweis und du bekommst postwendend deine strafe
+7
Dante Anita23.04.20 18:22
My2Cent

Eben nicht. Ohne Phone und App außer Haus ==> Strafe. Wird noch kommen, denn Corona begleitet uns noch mind. 1 bis 2 Jahre. Vielleicht nicht in gefestigten Demokratien, aber es ist schon vieles passiert was vorher undenkbar schien.
+7
sierkb23.04.20 18:40
heise (23.04.2020, 17:06 Uhr): Corona-App per PEPP-PT: Kanzleramt soll bei Apple Druck machen
Das Kanzleramt koordiniert die Gespräche mit Apple, um zur Corona-Kontaktverfolgung auf PEPP-PT-Basis auch eine zentrale Server-Lösung zu ermöglichen.
+3
Bananenbieger23.04.20 18:53
Der französische Staatssekretär für Digitales, Cédric O, stößt sich an den Bluetooth-Restriktionen von iOS und fordert Apple auf, diese aufzuheben: Nur so könne Frankreich rasch eine eigene App für das Kontakt-Tracing veröffentlichen.
Wenn Blinder über Farben reden... Die für Kontakt-Tracing benötigten Bluetooth-Funktionen sind für jede App unter iOS nutzbar. Sonst könnte bspw. Singapurs TraceTogether-App nicht funktionieren.
-2
Bananenbieger23.04.20 19:13
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.
Genau das ist ja der Vorteil der Apps: Wahrscheinlich können dann praktisch alle raus und nur ein paar Menschen müssen temporär in Quarantäne statt dass alle generell zuhause hocken zu müssen.

Wir sollten aber auch gleichzeitig unser Grundgesetz erweitern, dass dem Staat eindeutige Schranken bei #Neuland-Technologien gesetzt werden.
-2
Kelle23.04.20 19:37
netspy
In vielen Ländern gibt es bereits Apps, die Infektionsketten protokollieren. In Deutschland hat das Robert-Koch-Institut (RKI) eine Anwendung namens Corona-Datenspende veröffentlicht.
Die Corona-Datenspende App protokollieren keine Infektionsketten! Dafür ist diese App nicht gedacht und das leistet sie auch nicht.
Vielen Dank für den Hinweis, ich habe den Absatz entsprechend angepasst. Mea culpa.
+1
MacBlack
MacBlack23.04.20 19:44
My2Cent
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.

Solche Befürchtungen sind zum Glück unbegründet, denn ein solches Verbot wäre leicht zu unterlaufen, indem man ganz einfach sein iPhone zuhause lässt, wenn man rausgehen will.

Das würde den Zweck eines Mobil-Telefons doch ziemlich konterkarieren, nicht wahr?
+1
coin_op23.04.20 20:24
Das Wohl von vielen steht über dem Wohl von wenigen
-4
StraightEdge89
StraightEdge8923.04.20 20:59
Wow, wie schnell sich die Stimmung bei dem Thema geändert hat, vor nicht alzulanger Zeit war der App-Applaus ja noch, hm, groß , kann man sagen denke ich. Nun ist die Stimmung verhalten...

Was ich mich nun frage, liegt das an einer geänderten Sichtweise oder liegt das daran, dass der Beitrag kritische Stimmen wiedergibt?
+2
claudiusw
claudiusw23.04.20 22:31
Mit fast 30 Jahren IT und Datenschutzerfahrung schaudert es mir, wenn ich die sorglosen Kommentare über solche Apps lesen. Wir erinnern uns: Vor zwei Jahren fing die große Hysterie mit dem Datenschutz an (Datenschutz war eigentlich bei seriösen Firmen immer wichtig) und man war nur noch dabei Datenschutzerklärungen zu unterschreiben, ohne die ging nichts mehr. Heute: Eine stille Mehrheit uninformierter User nicken einen Beginn des Eingriffs in unser Grundrecht einfach ab. Wo wird das noch enden? Ich nehme an, dass viele dieser Befürworter erst gar nicht so weit denken. Apropos: Das Argument "Ich habe nichts zu verbergen" ist dumm und gefährlich. Natürlich hat jeder irgend etwas zu verbergen und dazu hat er das gutem Recht! Es nennt sich Persönlichkeitsrecht!
You can­not cre­ate good ty­pog­ra­phy with Arial.
+12
Fontana
Fontana23.04.20 23:39
Persönlichkeitsrecht ist ein hohes Gut. D'Accord, claudiusw.
Aber es gilt auch eine Güterabwägung zu machen. Wenn das mit dem Datenschutz nachvollziehbar geregelt ist, und so die Ansteckungsketten wirklich unterbrochen werden können, dann sollte das doch, zumindest auf freiwilliger Basis, eine gute Sache sein.
Bezüglich Datenschutz sei mir noch die Bemerkung erlaubt, dass in Zeiten von Alexa, Siri und sonstigen digitalen "Voice-Assistenten" eine solche Tracing-App nicht einmal Nasenwasser ist (funktionierender Datenschutz nachvollziehbar geregelt vorausgesetzt).
Ein König von wenig.
+2
Huba24.04.20 01:58
Amsterdam gilt seit jeher als Musterbeispiel gelungener Stadtplanung. Bereits 1851 begann die Stadt, systematisch Daten der Bevölkerung zu erheben, um optimal ihre Ressourcen zu verteilen. Fürs "Bevolkingsregister" gaben die Einwohner bereitwillig Beziehungsstatus, Beruf und Religionszugehörigkeit an. 1936 stieg man sogar auf die Datenerfassung mit einem hochmodernen Lochkartensystem um. 1939 aktualisierte eine Volkszählung das Stadtregister nochmals.
Im Mai 1940 rissen die einmarschierten deutschen Besatzer das Register an sich und ermittelten anhand dieses Datenschatzes in wenigen Tagen fast alle jüdischen Einwohner. Ein Großteil der rund 100 000 Amsterdamer Juden wurde ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Von einem Tag auf den anderen entschied ein Marker im Big-Data-Pool über Leben und Tod. Zuvor hatte 90 Jahre lang niemand etwas zu verbergen gehabt - schließlich diente die Erfassung ja dem Wohl aller.

Das ist der Anfang eines Editorials aus dem c't Magazin von 2015. Immer noch aktuell. Den gesamten Text findet man hier:
+11
teorema67
teorema6724.04.20 07:02
Dante Anita
Grundsätzlich sind diese Apps ( Datenschutz vorausgesetzt) ja ein sinnvoller Ansatz. Ich fürchte nur dass sie irgendwann autoritär eingesetzt werden. Z.B. dubdarfst nur mehr raus, wenn du die App installiert hast.

Ja, und es gibt mir zu denken, dass praktisch jede Aktion der Gesellschaft fürs Gemeinwohl an der kriminellen Energie einzelner scheitert
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+4
Appletiser
Appletiser24.04.20 07:18
Was ein blödsinniger Vergleich. Was habe wir hier den gerade in DE!?
- Grundgesetz ausgesetzt
- Beugehaft ohne Begründung (Bayern)
- etc.
Ich gehe hier nicht auf den "fadenscheinigen Grund" ein warum das alles überhaupt passiert. Das ist ein anderes Thema.

Wenn das jedoch vor 2 Monaten jemand erzählt hätte, wäre er/wohl für bekloppt erklärt worden. Jetzt ist es die neue Normalität, oder was!?

Erschreckend finde ich echt, dass den Leuten die Dramatik überhaupt nicht klar zu sein scheint. Millionen Menschen sind für Freiheit und Demokratie gestorben und wir lassen uns das mal gerade so von der Backe putzen, als ginge es nur um ein neues Straßenverkehrsgesetz.

Also, Diktaturen kommen schneller als man denkt und die jetzige Situation ist nach gerade unerträglicher Bullshit.

Und es ist gar nicht soweit hergeholt, dass wenn erst alle mit dieser Tracking-/Technologie/App unterwegs sind, auch im Umkehrschluss diejenigen die nicht mit machen auch als entsprechende Dissidenten abstempelt/gefilter werden können.

Das ist dann der virtuelle gelbe Sternenbinde - das hatten wir alles schon und wollten es nie wieder zulassen! Zu mindestens in Sonntagsreden…

Für mich ist eins klar, wenn Apple/Google hier diese Sache wirklich unterstützt, ist es das letzte Smartphone was ich kaufe. Letztlich reicht mir telefonieren, tethering eine separates Navi und die gute alle SMS mit iMessage, alles wunderbar.

Perfektion ist dann erreicht wenn es nicht mehr gibt was man weglassen könnte!

Ich komme auch gut ohne Bluetooth aus, da ist mir meine Freiheit einfach wichtiger. Aber das kann und mag ja jede/r für sich selber entscheiden. Einzig ist es wichtig, dass die Entscheidungsfreiheit als solches bestehen bleibt, dieses auch nicht mit machen zu wollen.
alephnull
Dante Anita
alephnullNaja, man braucht ja nur nach China zu schauen um zu sehen, was alles möglich ist. Orban hat sich auch weitgehende Möglichkeiten gesichert usw....
Und weil in China alles mögliche möglich ist, wird es möglicherweise auch bei uns passieren. Nach dieser Logik dürfte ich hier den Babys keine Kindernahrung mehr geben, weil die in China schon mal großflächig mit giftigen Mitteln gestreckt wurde.
0
Bananenbieger24.04.20 09:09
claudiusw
Mit fast 30 Jahren IT und Datenschutzerfahrung schaudert es mir, wenn ich die sorglosen Kommentare über solche Apps lesen.
Warum ganz genau? Im Gegensatz zu anderen Apps sind Tracing-Apps doch extrem harmlos und wirklich schlecht zu einem Totalüberwachungsinstrument ausbaubar.
Ich würde zu gern mal hören, wo hier die zusätzlichen Gefahren gegenüber bereits vorhandenen und breit genutzten Systemen sein sollen?
+1
MacBlack
MacBlack24.04.20 09:19
Bananenbieger
claudiusw
Mit fast 30 Jahren IT und Datenschutzerfahrung schaudert es mir, wenn ich die sorglosen Kommentare über solche Apps lesen.
Warum ganz genau? Im Gegensatz zu anderen Apps sind Tracing-Apps doch extrem harmlos und wirklich schlecht zu einem Totalüberwachungsinstrument ausbaubar.
Ich würde zu gern mal hören, wo hier die zusätzlichen Gefahren gegenüber bereits vorhandenen und breit genutzten Systemen sein sollen?

Die Antwort von claudiusw würde mich ebenfalls interessieren.

Aber besteht nicht die Gefahr, dass bei einer Tracing-App mit zentraler Datenspeicherung (Thema des Threads) die ID-Codes aufgelöst werden können und somit leicht auszuwerten ist, wer sich häufig mit wem trifft?
0
Bananenbieger24.04.20 09:20
Appletiser
Erschreckend finde ich echt, dass den Leuten die Dramatik überhaupt nicht klar zu sein scheint. Millionen Menschen sind für Freiheit und Demokratie gestorben und wir lassen uns das mal gerade so von der Backe putzen, als ginge es nur um ein neues Straßenverkehrsgesetz.
Wir haben gerade eine Pandemie. Und Corona ist anscheinend nach deutlich gefährlicher als die Grippe. Das ist schon ein ziemlicher dramatischer Ausnahmezustand, oder?
Appletiser
Für mich ist eins klar, wenn Apple/Google hier diese Sache wirklich unterstützt, ist es das letzte Smartphone was ich kaufe.
Warum? Den Informationen nach ist die Nutzung des integrierten Tracings immer noch freiwillig und man muss sich aktiv erst die App einer offiziellen Stelle herunterladen, sonst geht das Tracing gar nicht.
Appletiser

Perfektion ist dann erreicht wenn es nicht mehr gibt was man weglassen könnte!
Perfektionisten bekommen meist nie irgendetwas gebacken, weil das Bessere der Feind des Guten ist.
Appletiser

Ich komme auch gut ohne Bluetooth aus, da ist mir meine Freiheit einfach wichtiger. Aber das kann und mag ja jede/r für sich selber entscheiden. Einzig ist es wichtig, dass die Entscheidungsfreiheit als solches bestehen bleibt, dieses auch nicht mit machen zu wollen.
Also sie hocken lieber eingesperrt zuhause statt mit Tracing-App (nicht Tracking-App!) sich frei bewegen zu können? Die Logik verstehe ich zwar nicht, aber wir leben ja in einem freien Land...
-2
Bananenbieger24.04.20 09:29
Huba
Amsterdam gilt seit jeher als Musterbeispiel gelungener Stadtplanung. Bereits 1851 begann die Stadt, systematisch Daten der Bevölkerung zu erheben, um optimal ihre Ressourcen zu verteilen. [...]
Es gibt keine Sache, die nicht irgend auf eine Gefahr birgt. Ohne Flugzeuge hätten die Nazis auch nicht andere Länder bombardieren können. Dennoch verzichten wir auch heute nicht auf Flugzeuge...

Man muss immer den Nutzen und Gefahren abwägen. Eine KI könnte anhand von Daten bspw. Krankheiten frühzeitig erkennen bzw. sogar vor Ausbruch einer Krankheit erkennen, dass man höchstwahrscheinlich erkranken könnte. Man kann natürlich hier die Gefahr sehen, dass dadurch Menschen bei Versicherungen benachteiligt werden. Es könnte aber genauso sein, dass dadurch Menschen so früh behandelt werden können, dass wir jede Menge Menschenleben retten und einen Großteil der Gesundheitsausgaben einsparen können. Dadurch kann man dann ausnahmslos jeden Menschen problemlos im Gesundheitssystem versorgen und niemand ist benachteiligt.
+2
AJVienna24.04.20 09:42
Von der technischen Seite ist eh die Bemühung da, so wenig Daten wie möglich zu erheben. Das ist dann halt kompliziert und dauert länger. Ich halte so eine App für sehr wichtig, auf der anderen Seite muss erst sichergestellt werden, dass keine Personenbezogenen Daten damit gesammelt werden können. Ein zentraler Server kann nie 100% sicher sein, wenn da irgendwas drauf ist was zurückverfolgt werden kann. Das kostet Zeit und das gefällt unseren Regierungschefs nicht. Das ist verständlich, aber kein Grund zu unterstellen das ein Überwachungsstaat aufgebaut werden soll (auch wenn so einige Politiker den schon gegen die weitaus geringere Gefahr Terrorismus haben wollten).

Man hört auf das Covid-19 wird nicht die letzte Pandemie bleiben wird, es gibt immer mal wieder irgendwo Ausbrüche die unter anderem dank der WHO unter lokaler Kontrolle bleiben. Es ist wichtig das man sich entsprechend rüstet, jetzt sehen wir, was passiert wenn man Warnungen ignoriert und Notmaßnahmen kaputtspart.

Es ist ja schon peinlich, wenn man hört das in vielen Schulen ein Stück Seife zu bekommen oder gar einen funktionierenden Wasserhahn zu finden schon ein Problem darstellt. Und das in Städten wie Frankfurt wo es vor reichen Bankern nur so wimmelt. Da läuft etwas gehörig falsch und das sollte mal bedacht werden.
+2
teorema67
teorema6724.04.20 11:47
AJVienna
... Ich halte so eine App für sehr wichtig, auf der anderen Seite muss erst sichergestellt werden, dass keine Personenbezogenen Daten damit gesammelt werden können. Ein zentraler Server kann nie 100% sicher sein, wenn da irgendwas drauf ist was zurückverfolgt werden kann ...

Ich stimme dir zu. Wie wäre es, wenn einfach mal diese Daten auf dem Server von ALLEN in Ruhe gelassen würden, auch von Regierungen, Geheimdiensten, Polizei, Konzernen, Hackern, Betrügern und von wem auch immer?

Ganz unrealistische Idee, ich weiß
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
0
.YuSuf.
.YuSuf.24.04.20 13:41
Eben lese ich:
"Bei einem zentralen Server müsse man einer staatlichen Stelle, bei einem dezentralen Server hingegen Unternehmen wie Apple und Google vertrauen"
Hmm ich überlege mal ... beide Optionen nicht optimal, aber ich traue Apple in Sachen Datenschutz deutlich mehr zu als irgendeiner staatlichen Stelle. Mit der zentralen Lösung wird mir und auch vielen aus meinem Umfeld die App nicht auf's Smartphone kommen.
+3
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