Apple legt Rechtsstreit mit iOS-Virtualisierer Corellium bei
Wer iOS testen, ausprobieren oder nutzen möchte, kommt um ein iPhone nicht herum. Apple ist daran gelegen, das Betriebssystem nicht auf anderen Geräten verfügbar zu machen. Das Unternehmen Corellium, welches eine virtualisierte iOS-Umgebung per Browser zur Verfügung stellt, stößt ebenfalls auf das Missfallen Cupertinos. Corellium wirft Apple vor, die Arbeit von Sicherheitsforschern zu behindern, indem der US-Konzern versuche, das Projekt zu stoppen. Tatsächlich beschritt Apple bereits den Rechtsweg und reichte Klage ein – nun rudert das iPhone-Unternehmen zurück.
Apple musste bereits Niederlage einsteckenGeht es nach Corellium-CEO Amanda Gorton, so dient die Virtualisierung von iOS einem durchaus hehren Ziel: Sicherheitslücken und Hintertüren in Apps können so identifiziert und gemeldet werden. Apple zeigte sich von dieser Argumentation bislang unbeeindruckt und reichte bereits 2019 Klage gegen das Start-up ein. Allerdings musste Cupertino bereits eine erste Schlappe einstecken: Ein Gericht in Florida entschied, dass Corellium keine Urheberrechte verletze (siehe
hier).
Klage wird fallen gelassenAm 16. August sollten weitere Punkte gerichtlich verhandelt werden – dazu kommt es aber nicht mehr, wie die
Washington Post nun berichtet. Sie bezieht sich auf Gerichtsakten, die zeigen, dass beide Parteien eine Vereinbarung getroffen haben und den Rechtsstreit beilegen. Die Bedingungen hierfür sind vertraulich – beide Unternehmen wollen sich in dieser Sache nicht äußern.
Corellium schlägt neue Töne anApple unternahm in der Vergangenheit bereits mehrere Schritte, um die iOS-Virtualisierung von Corellium zu stoppen. Neben der erwähnten Klage versuchte Cupertino laut Gerichtsakten, das Start-up 2018 zu kaufen. Mittlerweile scheinen die Virtualisierungsspezialisten besser auf den Konzern zu sprechen zu sein: So verteidigte der COO von Corellium, Matt Tait, unlängst Apples Maßnahmen zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Eine Erweiterung des Systems durch Modifikationen der Datenbank, wie von vielen Datenschützern befürchtet, stellt Tait zufolge ein unwahrscheinliches Risiko dar.