Apple ließ Uber-App trotz illegalem Trackingsystem im App Store
Wie durch einen Bericht der New York Times bekannt wurde, verfolgte das Fahrnetzwerk Uber längere Zeit ohne Einverständnis von Apple und iOS-Anwendern das Nutzungsverhalten. Dabei erlaubte das 2015 implementierte System auch die Nutzerverfolgung, wenn die App zwischendurch gelöscht oder das System zurückgesetzt wurde - ein eindeutiger Verstoß gegen die App-Richtlinien. Um daher bei Apple keine Aufmerksamkeit zu erregen, hatte Uber das Tracking-System maskiert, indem es nur jenseits von Cupertino aktiv wurde.
Nach einigen Monaten hatte Apple allerdings dann doch vom Trackingsystem erfahren, schreckte aber vor Konsequenzen zurück. Statt die App aus dem App Store zu entfernen,
lud Apple-CEO Tim Cook den Uber-Chef Travis Kalanick nach Cupertino ein. Dort erklärte Cook dann in ruhigem Ton, er habe gehört, dass die Uber-App gegen Apple-Regeln verstößt. In dem Moment soll Kalanick klar geworden sein, dass mit einer möglichen Verbannung der Uber-App aus dem App Store ein wichtiger Zugang zu Kunden wegfallen würde.
Uber entfernte daher wieder das Tracking-System, hat aber teilweise nach wie vor Probleme beim Tracking von Nutzern. So konnte es mit einigen jüngeren Updates passieren, dass Uber noch Wochen nach der letzten Fahrt die Nutzer verfolgt, auch wenn dies normalerweise fünf Minuten nach dem Ausstieg enden sollte. Dies führt nicht nur zu einem Datenschutzproblem, sondern belastet auch den Akku und damit die Laufzeit des iPhones.
Ohnehin stellt sich die Frage, warum die
Uber-App auch im Hintergrund dauerhaft die Positionsdaten der Nutzer benötigt. Offiziell erklärt wird dies damit, dass man so verhindern will, dass Uber-Fahrer eine längere Fahrgaststrecke abrechnen, als tatsächlich gefahren wurde. Unklar ist allerdings, ob dies die ganze Wahrheit ist. Es bleibt in jedem Fall zu hoffen, dass Apple die Uber-App einer genauen Prüfungen unterzieht, um weitere Datenschutzmissachtungen bereits im Vorfeld zu vereiteln.