Apple lobbyiert weiter gegen Sideloading – US-Senat berät über entsprechende Gesetze
Für Politiker und Behörden, die Apple eine marktbeherrschende Position unterstellen, bietet der Konzern durchaus einiges an Angriffsfläche: So gerät Apples verpflichtende Umsatzbeteiligung für kostenpflichtige Anwendungen und In-App-Käufe im App Store zunehmend ins Wanken. Manchen Akteuren geht das nicht weit genug: Eine App-Plattform, welche keine Alternativen zulässt, diene vor allem der Vermarktung hauseigener Produkte und schade dadurch dem Wettbewerb, so die Argumentation. In den USA gibt es ernsthafte Bestrebungen, die Macht großer Technologiekonzerne einzuschränken – und den Download von Apps abseits des App Store, sogenanntes „Sideloading“ zu erlauben. Cupertino wendet sich nun an den US-Senat, um entsprechende Gesetze zu verhindern.
Apple warnt vor SideloadingDer Rechtsausschuss des Senats wird über zwei Gesetzesvorlagen beraten, welche Apple in Bedrängnis bringen: Neben dem „Open Market Act“ soll am Donnerstag zuerst über den „American Innovation and Choice Online Act“ debattiert werden. Träten diese Bestimmungen tatsächlich in Kraft, hätte dies weitreichende Folgen für viele Unternehmen – vor allem Apple müsste hinnehmen, dass Nutzer Apps für das iPhone und iPad über andere App-Plattformen als den hauseigenen App Store installieren könnten. In einem Brief an den Rechtsausschuss, welcher unter anderem dem
Wall Street Journal vorliegt, warnt Timothy Powderly, Apples Senior Director of Government Affairs, vor einer solchen Entwicklung: Laut Powderly würden solche Gesetze dem Wettbewerb schaden sowie Innovationen unterbinden, indem sie die Wahrung von Sicherheit und Privatsphäre erschwerten.
Demokratische Senatorin zeigt wenig Verständnis für Apples EinwändeDie Gesetzesentwürfe würden Tür und Tor für Ransomware, Malware sowie Betrug öffnen, so der Apple-Manager in dem Brief. Damit profitierten vor allem jene, welche unverantwortlich mit Nutzerdaten umgegangen sind, so Powderly. Eine Sprecherin der Senatorin Amy Klobuchar (Demokratische Partei) bezeichnet Apples Brief als „irreführend“: Die Argumente des US-Konzerns liefen auf einen verzweifelten Versuch hinaus, das App-Store-Monopol zu bewahren. Ein billionenschweres Unternehmen wie Apple sei durchaus in der Lage, Privatsphäre und Sicherheit zu schützen und den Verbrauchern eine größere Auswahl zu erlauben, so die Sprecherin.