Apple löschte absichtlich Songs von iPods
Wie aus einem neuen Bericht im iPod-Kartellrechtsstreit hervorgeht, hatte Apple
zwischen 2007 und 2009 bei einigen iPods absichtlich Songs aus fremden Quellen gelöscht. Sofern ein Nutzer einen entsprechend befüllten iPod mit einer iTunes-Mediathek synchronisieren wollte, erschien ein Hinweis, dass der iPod zunächst auf die Standard-Einstellungen zurückgesetzt werden müsse. Allerdings verschwieg Apple hierbei, dass Musik aus Konkurrenzquellen bei diesem Vorgang gelöscht wird.
Apple begründet in der Gerichtsverhandlung das Vorgehen damit, dass man die Entfernung von Songs aus Sicherheitsgründen vornahm. Um den Nutzer dabei nicht durch Zusatzinformationen zu verwirren, verzichtete man auf einen Hinweis. Laut Apple sei der
iPod zu diesem Zeitpunkt durch Hacker wie "DVD Jon" und "Requiem" so löchrig gewesen, dass man Songs aus fremden Quellen wegen möglicher Hacks misstraut habe. Zum Beweis reichte Apple auch eine E-Mail des damaligen CEO Steve Jobs ein, der sich sehr besorgt über die Hacks von Musikpiraten zeigte.
Abseits der Gerichtsverhandlung zum möglichen Missbrauch der iPod-Dominanz wollte Apple das Vorgehen gegenüber Medienvertretern nicht kommentieren. Es wird
damit gerechnet, dass noch in dieser Woche Apples Internet-Chef Eddy Cue und Apples Marketing-Chef Phil Schiller vor Gericht als Zeugen aussagen werden. Darüber hinaus könnte im Verfahren auch noch eine Video-Aufzeichnung von Steve Jobs zu sehen sein.
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