Apple muss mindestens eine Milliarde aufbringen: Abwendung des iPhone-Verkaufsverbots in Indonesien
Wenn einer der 280 Millionen Bewohner Indonesiens ein iPhone kaufen will, muss er auf ältere Modelle zurückgreifen – das aktuelle Modell darf nicht in Geschäften vor Ort verkauft werden. Die Regierung verlangt von Smartphone-Herstellern, dass gut ein Drittel der verbauten Komponenten aus Herstellung im eigenen Land stamme. Apples Versprechen über den Bau einer Fabrik genügen dem indonesischen Minister für Industrie nicht,
berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Das aktuelle Angebot seitens Apple umfasst ein Investitionsvolumen von einer Milliarde US-Dollar. Unter anderem soll auf der Insel Batam eine Fabrik entstehen, die AirTags herstellt. Ein früheres Angebot von Apple über 100 Millionen Dollar hatte die Regierung bereits als zu niedrig abgetan. Für den Zeitraum von 2020 bis 2023 bestand bereits eine Vereinbarung, damals lediglich über 10 Mio. Dollar. Diese habe Apple nicht in Gänze realisiert,
argumentieren Vertreter der indonesischen Regierung. Selbst die angekündigte Milliarde sei unzureichend: Apple investiere weitaus höhere Summen für Produktionsstätten in den Nachbarländern Thailand und Vietnam.
AirTags nicht Teil des iPhoneObendrein sind die Produktionsstätten, welche Apple im Inselstaat errichten wolle, nicht geeignet, die ursprüngliche Forderung zu erfüllen: AirTags sind ein eigenständiges Produkt und können dementsprechend nicht auf 35 Prozent lokaler Komponenten angerechnet werden. Bisher unterhält Apple keine Fabrik in dem Staat; seit 2018 betreibt der Konzern drei
Developer Academies, in der Studierende Kurse in Entwicklung für iOS-App-Entwicklung buchen können. In diesem Jahr soll auf Bali eine vierte dazukommen. Aktuell finden regelmäßige Gespräche statt zwischen Industrieminister Agus Gumiwang Kartasasmita und Nick Ammann, seines Zeichens „Vice President of global government affairs“ bei Apple. Die Regel betrifft auch Konkurrenzprodukte: Das Google Pixel ist ebenfalls nicht in Indonesien erhältlich.