Apple nimmt Stellung zum iCloud-Datendiebstahl: Gezielter Angriff auf Nutzernamen und Passwörter
Zahlreiche Schauspielerinnen und Sängerinnen mussten gestern feststellen, dass sehr persönliche und intime Fotos die Runde durchs Internet machten. Sehr schnell wurde deutlich: Auf irgendeinem Weg
wurden die Fotos wohl vom iCloud-Account der Betroffenen entwendet. Apple hat jetzt detailliert zur Angelegenheit Stellung genommen und den Stand der Untersuchungen verkündet.
Als der Datendiebstahl bekannt wurde, habe man sofort eigene Fachleute damit beauftragt, den Grund in Erfahrung zu bringen. Nach mehr als 40 Stunden Ermittlungen lasse sich jetzt sagen,
dass es sich um einen sehr gezielten Angriff auf die Nutzernamen, Passwörter und Sicherheitsfragen gehandelt habe - eine Praxis, die heutzutage leider sehr häufig vorkomme. Bei keinem der Fälle gebe es jedoch Hinweise, dass in Apples iCloud-System oder in „Find my iPhone“ eingebrochen wurde. Zusammen mit der Polizei arbeite man nun weiter daran, die Kriminellen zu identifizieren.
Apple widerspricht damit implizit Berichten, wonach eine Sicherheitslücke im Dienst „Find my iPhone“ für den Datendiebstahl verantwortlich war. Allerdings gab es dort tatsächlich eine
Lücke, die Apple erst gestern geschlossen hatte. Über "Find my iPhone" war es möglich, beliebig viele Passwörter zu raten, ohne dass Apple nach mehrfacher Falscheingabe irgendeine Sperre schaltete. Über ein bestimmtes Tool konnten Angreifer so beliebig oft Passwörter raten lassen, bis irgendwann das richtige bekannt wurde.
Apple betont, dass es ein
Angriff auf Nutzer und nicht auf das System war - dies ist richtig, aber in gewisser Weise zugleich auch falsch. Passwörter zu raten ist natürlich kein Ausnutzen einer Sicherheitslücke, allerdings wurde es den Angreifern allzu einfach gemacht, die Passwörter zu erlangen - dies sowohl durch die schwache bzw. fehlende Sperre in Find my iPhone als auch durch zu unsichere Passwörter. Einen Tipp hält Apple erneut parat, den man auf jeden Fall beherzigen sollte: Sichere Passwörter erstellen und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Damit wären die Bilder wahrscheinlich nicht in die Öffentlichkeit gelangt.
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