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Apple nimmt (langsam) Abschied von festen Releasezyklen – was dringend erforderlich ist

Mit dem wachsenden Erfolg des iPods begannen Apples Releasezyklen vor 20 Jahren, immer vorhersehbarer zu werden. Das Herbst-Event mit Musik- und iPod-Neuerungen war erfunden, seit 2011 führt Apple den Jahreszyklus auch beim iPhone konsequent fort. Selbiges gilt für große Systemupdates – selbst bei Macs hat sich ein gewisser Rhythmus eingestellt.

Wie Bloomberg in einem Artikel ausführt, hat man intern jedoch immer stärker die Überzeugung gewonnen, diese Arbeitsweise nicht durchhalten zu können. Zwar sei für alle Mitarbeiter immer klar, wann ihre Projekte abgeschlossen werden müssen, auch die Event- und Marketing-Planung ist von vornherein vordefiniert, dennoch gehen immer deutlicher sichtbare Probleme damit einher.


Es werden zu viele Plattformen für den Takt
Apples grundsätzliche Organisation unterteilt sich nicht in eigene Mac-, iPhone-, iPad- oder Uhren-Abteilungen, die unabhängig voneinander arbeiten, sondern in die Säulen Hardware, Software und Dienste. Dies bedeutet, immer für mehrere Produkte gleichzeitig zu arbeiten – egal, ob es sich um Chips, Audio-Technologien oder Software-Features handelt. Allerdings ist die Bandbreite an Produkten inzwischen so groß geworden, dass ein strikter Jahrestakt zunehmend schlechter zu halten ist.

Noch nicht bei Hauptreihen, aber bei Funktionen
Laut Bloomberg sei zwar nicht zu erwarten, dass die Praxis der jährlichen System- oder iPhone-Updates aufgegeben wird, dennoch sehe man schon einige Umstellungen. Verstärkt ging man dazu über, Features zwar im Sommer anzukündigen, allerdings dann erst zu veröffentlichen, wenn sie auch fertig sind. Ein besonders gut sichtbares Beispiel ist Apple Intelligence, denn obwohl Apple die KI-Funktionen bereits als wichtiges Feature des iPhone 16 bewirbt, erfolgt der Release erst in ein paar Wochen.

Der aktuelle System-Rollout habe Apple noch einmal vor Augen geführt, welche Risiken starre Terminarbeit bietet. So legte iPadOS 18 das iPad Pro M4 bisweilen vollständig lahm, mehrfach mussten andere Betas wieder zurückgezogen werden. Zudem macht sich in den Foren immer mehr die Stimmung breit, mit Updates warten zu wollen, da große Aktualisierungen häufig neue Fehler und infolgedessen eher weniger als mehr Freude mitbrachten.

Apple Watch: Mehr Fokus auf ein gutes Upgrade
Im Falle der Apple Watch habe Apple bereits den Takt gebrochen, denn der volle Fokus lag auf der Apple Watch Series 10, anstatt gleichzeitig noch eine Apple Watch Ultra 3 oder eine Neuauflage der Apple Watch SE zu präsentieren. Bloomberg erwähnt, dass längere Produktzyklen möglicherweise die Investoren nervös machen – diese jedoch langfristig zu deutlich besseren, ausgereifteren und innovativeren Produkten führen können. Auch das ist ein Aspekt, der in vielen Diskussionen immer wieder zu hören ist.

Wenn mehr Zeit für die Produktentwicklung bleibt, lassen sich schlicht größere Aufgaben in Angriff nehmen. Noch ein weiterer Vorteil gehe mit dem Aufbrechen starrer Zeitplanung einher: Apple würde wieder mehr Überraschungen und unerwartete Neuerungen in der Pipeline haben, die eben nicht schon durch einen Blick auf den Kalender vorherzusagen sind.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth09.10.24 10:12
Diesen Schritt faende ich mehr als begrüßenswert und er würde wieder mehr Spannung mit sich bringen.
Fly it like you stole it...
+28
svc
svc09.10.24 10:16
Das finde ich auch gut! 👍
Damit wird die, wie ich es empfinde, nervige Rumorakelei was als nächstes “Big Thing” bei der nächsten “Welcher Event auch immer” präsentiert wird, etwas eingedämmt! Hoffe ich zumindest!
+5
Niederbayern
Niederbayern09.10.24 10:17
Definitiv zu begrüßen. Wenn Apple damit beginnt zieht der Rest auch nach und irgendwann ist es halt dann so dass nur alle 2 Jahre neues aufn Markt kommt, so what.
+15
Troubadixderdritte09.10.24 10:21
Wahnsinn! In der Hölle ist es nur noch knapp über 0 Grad 😳
+4
NeoMac666
NeoMac66609.10.24 10:38
Apple könnte einfach die marketing Versionsnummer weglassen und auf der WWDC einfach vorstellen was sie an neuen Funktionen für das nächste Jahr planen und die Entwickler über Änderungen und neue API informieren.
+11
Esterel
Esterel09.10.24 10:52
Niederbayern
Definitiv zu begrüßen. Wenn Apple damit beginnt zieht der Rest auch nach und irgendwann ist es halt dann so dass nur alle 2 Jahre neues aufn Markt kommt, so what.

Oder andere behalten den Rythmus bei und ziehen Technisch davon, gesehen an den Apple AI Features, die nicht da sind, während Google und Co. viel weitere sind.
-3
rosss09.10.24 10:54
Apple will in Wirklichkeit nur vom jährlichen Rhythmus weg, weil sonst bald alle Landschaftsnamen verbraucht sind.

Für die Anwender wird es dadurch schwieriger… bisher war die Präsentation eines neuen Systems immer ein guter Hinweis darauf, dass das Vorgängersystem jetzt stabil genug für den produktiven Einsatz ist und installiert werden kann.

TLDR: jährliche Upgrades waren von Anfang an eine der schlechteren Ideen von Jobs.
+17
Apple@Wien
Apple@Wien09.10.24 10:56
Und was genau ist der Unterschied zu jetzt?

Im Sommer ankündigen und releasen wenn es fertig ist haben wir schon.

Nicht jährlich ein iPad und Mac haben wir schon.

Nicht jedes Jahr ein iPhone Non-Pro/Pro wäre zwar der Umwelt zu liebe begrüßenswert, aber ich sehe es schon kommen wenn andere nicht mitziehen, das es von Presse und Co. lauten wird das Apple die Innovation fehle, denn immerhin bringen alle andere jährlich neue Telefone.
+4
Sitox
Sitox09.10.24 11:06
Google macht das mit Android eigentlich ganz gut. Mit dem vierteljährlichen offiziellen „Feature Drops“ kommen über das Jahr verteilt neue Funktionen — sogar zwischen diesen „Drops“ werden von Zeit zu Zeit Funktionsupdates veröffentlicht, die Apple für ein Major Release aufsparen würde.
Nachteil: die Major Releases werden immer blasser und unwichtiger.
+3
AJVienna09.10.24 11:07
Apple@Wien
Apple die Innovation fehle, denn immerhin bringen alle andere jährlich neue Telefone.
Die anderen bringen gefühlt er monatlich ein neues Schrott phone. Schon alleine damit der Name sich regelmäßig ändert und sie nicht einleuchten verrissen werden können. Wobei der Klientel das eh egal ist, weil es diese Dinger gratis zum Vertrag dazu gibt.

Gut bei Flagship phones hat sich der Jahrestakt etabliert. Ergibt aber auch Sinn, da diese Gerätr auch jetzt noch alle 2-3 Jahre ersetzt werden. Und jeder ist in nem anderes Jahrestakt und da willst halt keine 2-3 Jahre alte Technik kaufen wenn deins dran ist.
+1
Apple@Wien
Apple@Wien09.10.24 11:29
AJVienna

ich selbst behalte mein iPhones 2-3 Jahre je nach Akku-Zustand, da die neuen Features mich meist nicht mehr abholen.

Ebenso bei den Rest der Apple Hardware, seit den M-Chips ist man Performance auch versorgt.
+3
matt.ludwig09.10.24 11:50
Sitox
kommen über das Jahr verteilt neue Funktionen

Das gibt's doch bei Apple auch.
+5
MacSquint
MacSquint09.10.24 12:25
Gerade mit dem jährlichen Zyklus bei iOS, iPadOS und macOS sollten sie aufhören.
Das führt sowieso schon seit langem zu mehr Stress als Fortschritt.
Man gewinnt eh den Eindruck, dass man unter diesem Zwang erst auf die Idee gekommen ist, ständig an UI und Funktionen rumzubasteln, damit vermeintlich etwas Neues rauskommt.
Vieles, was jedes Jahr mit nem neuen Release kommt, bringt aber unterm Strich gar nichts auf produktiver Ebene, sondern ist nur anders, im schlimmsten Fall sogar hier und da schlechter.
Bei macOS hätte wohl niemand etwas Gene einen Zyklus von 2 Jahren für ein erneutes macOS.
Man könnte eh mehr Ur ein kontinuierliches Umsetzen von einzelnen Funktionen setzen. Dafür sind die Systeme jetzt auch zu komplex geworden.
+6
rkb0rg
rkb0rg09.10.24 12:31
Zumindest neue Hardware wird es aber im Oktober oder November doch weiterhin geben? Das Weihnachtsgeschäft werden sie sich wohl kaum entgehen lassen. Schwierig wird es sonst auch für die, die immer das neuste Modell haben wollen. Wenn nicht mehr absehbar ist wann das nächste erscheint, wird man mit dem Kauf vielleicht zurückhaltender. Auch wenn man natürlich nur kaufen sollte, wenn man ein neues Gerät braucht und nicht aus Prestige, hahaha
-3
MacNu9209.10.24 14:06
Ich erinnere mich, wie ich als Berufsanfänger Anfang der Neunziger-Jahre immer öfter dem Schlagwort "Customer-Value" begegnete. Dieses wurde nach 2000 irgendwann mehr und mehr völlig vom "Shareholder-Value" verdrängt. Diese Verlagerung des Unternehmensfokus vom maximalen Kunden- zum maximalen Investorennutzen hat zu einer massiven Shittification von Plattformen und Produkten geführt. Es wäre schön, wenn Apple sich hier gegen die Aktionäre durchsetzen und wieder den Kundenbenefit in den Mittelpunkt rücken würde.
+9
centris09.10.24 15:42
Dann bitte wieder Live-Keynotes, die nicht aussehen wie "jeder darf einmal ein Gedicht aufsagen" und ich bin zufrieden.
+8
Deppomat09.10.24 19:01
FlyingSloth
(…) und er würde wieder mehr Spannung mit sich bringen.
Spannung ist nu das letzte, was mir fehlt… ich hätte gerne wieder mehr Ruhe an der Softwarefront. Ob sie alle 5 Minuten eine Watch rausbringen, ist mir egal, hab ich nix mit zu tun.
+4
evanbetter
evanbetter10.10.24 12:09
iPhone 11 (Akku schwächelt, aber sonst top)
MBP M1 2020 – top!
Ich bin happy.

Was natürlich nicht heisst, dass ich was gegen Innovationen habe .
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
-1
evanbetter
evanbetter10.10.24 12:12
MacNu92
Ich erinnere mich, wie ich als Berufsanfänger Anfang der Neunziger-Jahre immer öfter dem Schlagwort "Customer-Value" begegnete. Dieses wurde nach 2000 irgendwann mehr und mehr völlig vom "Shareholder-Value" verdrängt. Diese Verlagerung des Unternehmensfokus vom maximalen Kunden- zum maximalen Investorennutzen hat zu einer massiven Shittification von Plattformen und Produkten geführt. Es wäre schön, wenn Apple sich hier gegen die Aktionäre durchsetzen und wieder den Kundenbenefit in den Mittelpunkt rücken würde.

Voll!
Bei uns war vor Jahren mal "Shareholderei" das Unwort des Jahres. Obwohl der Kontext, in dem es fiel, genau passte: Alle Shareholder drücken die Firma in eine Richtung, die nicht immer gut ist.
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+1

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