Apple präsentiert “Pkl”, eine neue Beschreibungssprache
Während sich in der Apple-Berichterstattung beinahe alles um die Vision Pro dreht, haben Apple-Entwickler still und heimlich eine neue Programmiersprache veröffentlicht. Sie soll das formatgetreue Erzeugen von Konfigurationsdateien erleichtern: Mit Pkl geschriebener Code erzeugt bei Bedarf korrekte YAML-, JSON- und Plist-Dateien. Dafür hat Apple eine separate
Website aufgesetzt, der eigentliche Code findet sich auf Github.
Pkl sollen Entwickler leicht in ihren Workflow integrieren können. Für Java, Kotlin, Swift und Go zeigt die Website entsprechende Beispiel-Integrationen. Um beim Schreiben der neuen Programmiersprache wiederum keine Fehler zu machen, offeriert das Projekt Erweiterungen für Entwicklungsumgebungen. Am weitesten gediehen sei das
IntelliJ-Plugin. Extensions für VS Code und Neovim gibt es ebenfalls, doch beschränkten sie sich auf Syntax-Hervorhebung. Eine Unterstützung des
Language Server Protocol ist für die nahe Zukunft geplant.
Gegen Formatierungs- und KonventionsfehlerDie Pkl-Website beschreibt in der
Ankündigung der Erstveröffentlichung, wie die neue Programmiersprache typische Fehler verhindern will. Die Sprache versteht sich als Mittelding zwischen reiner Datenstruktur und vollfunktionsfähiger Programmiersprache sein: Zunächst definieren Entwickler in einem Template, welche Konventionen die Daten erfüllen müssen, bevor dann die tatsächlichen Informationen geschrieben werden. Eine Evaluierungsfunktion meldet Fehler, wenn Daten aus dem Rahmen fallen.
Gürkchen als LogoWofür Pkl steht, verraten die Entwickler nicht. Doch sie empfehlen, es "Pickle" auszusprechen, das englische Wort für Gurke oder Eingelegtes. Dementsprechend zeigt das Logo des Pkl-Projekts auch einen in ein Zahnrad eingebetteten Gurkenquerschnitt. Die Website bietet ein Tutorial für Einsteiger, zudem die komplette Dokumentation der erweiterten Objektbeschreibungssprache. Auf Mastodon finden sich erste Reaktionen: Der Indie-Entwickler Daniel Jalkut wundert sich, dass scheinbar eine
Xcode-Integration fehle. Guy English merkt an, dass Pkl zwar einen
Haufen Probleme für Entwickler im Apple-Ökosystem löse. Gleichzeitig bekämpfe man aber die Vielzahl ähnlicher Standards mit einem zusätzlichen Standard, was das ursprüngliche Problem eher vergrößere.