Apple prüft iPhone-Produktion in den USA
Die großen US-Konzerne sollen ihre Produktionen in den USA und nicht Übersee durchführen lassen - das gehörte zu den Versprechen, die der designierte US-Präsident Donald Trump in seinem lautstarken Wahlkampf gegeben hatte. Ganz konkret hatte er dabei auch immer wieder Apple genannt. Zwischen dem Konzern und dem damaligen Kandidaten herrschte ohnehin eine eisige Atmosphäre.
Foxconn-Filiale in den USA?Jetzt nach seiner Wahl berichtet die Nikkei Asian Review, dass Apple schon vor einigen Monaten bei den ostasiatischen Partnern die Fühler ausgestreckt hatte, inwieweit eine Produktionsverlagerung in die USA möglich erscheine. Während Pegatron einen solchen Schritt schon im Juni aus Kostengründen sofort verneint habe, zeige sich Foxconn gegenüber einem solchen Vorschlag offener.
Freudensprünge löste die Anfrage bei dem bekanntesten Apple-Partner in Taiwan allerdings auch nicht aus. Berichten zufolge stiegen bei einer Verlagerung in die USA die Personalkosten für den Zusammenbau von iPhones auf das Doppelte. Allerdings ist Foxconn existenziell von den großen Apple-Aufträgen abhängig, die angeblich etwa 50 Prozent aller Verkäufe des Konzerns ausmachen.
Die Bedeutung Ostasiens für das iPhoneNeben der iPhone-Produktion stammen auch zahlreiche Komponenten des Apple-Smartphones aus Ostasien: Zahlreiche Chips bezieht Apple von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC), die Displays kommen von Japan Display und Sharp, die Speicherchips von SK Hynix aus Südkorea und Toshiba aus Japan.
Trump hatte im Wahlkampf von einem Importzoll von 35 bis 45 Prozent schwadroniert. Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht, aber sollte der Republikaner in seiner Amtszeit einen solchen Ansatz durchziehen, müssten sowohl die US-Konzerne als auch die asiatischen Partnerunternehmen möglicherweise umdenken. Gleichzeitig wären aber auch Preiserhöhungen für die Kunden sehr wahrscheinlich.
Apple-CEO Tim Cook hatte sich bereits im Dezember letzten Jahres zu möglichen Einfuhrzöllen geäußert. „Auch wenn Trump 45 Prozent verlangt, ist es immer noch möglich, dass die Zulieferer weiterhin in Übersee produzieren, weil die Kosten dort inklusive des Zolls womöglich immer noch niedriger seien als eine Produktion in den USA.“ Außerdem gab er damals an, die USA hätten nicht die Dichte an Zulieferern zu bieten, um ein »All-American-iPhone« überhaupt zu ermöglichen. Dafür müssten schon die Ostasiaten in die USA kommen.
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